Wirecard: Das Feuer ist neu entfacht – Tweet von CEO-Braun wirkt immer noch nach

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es geht auch mal umgekehrt bei Wirecard. Eine leicht nebulöse Nachricht aus der Vorstandsetage hat das Interresse an der Wirecard-Aktie wieder neu entfacht. Freitag setzte Vorstandvorsitzender Markus Braun einen kleinen, aber wirkungsvollen Tweet ab. Da er nicht Donald Trump oder Elon Musk ist, dauerte es ein wenig bis der Inhalt am Markt die Runde machte. Mittlerweile ist aber klar: Die Nachricht über Twitter hat ihren zweck, wie gewollt, nicht verfehlt. Bereits Freitag drehte die Aktie in einem schwachen Marktumfeld noch in Plus und heute stürmt die Aktie direkt nach Handelsbegin an die Spitze im Dax.

„In sehr naher Zukunft“

„Ich bin überzeugt, dass sich der Markt in sehr naher Zukunft allein auf die starke operative Leistung und die Innovationen von Wirecard konzentrieren kann“, schrieb der Wirecard-Chef am Freitag auf Twitter. Dieser Tweet heitzte die Spekulationen an, dass es in dieser Woche vielleicht den Abschlussbericht der beauftragten Kanzlei Rajah & Tann aus Singapur gibt.

Anspielung war gewollt

Direkt zu dem Tweet von CEO-Braun wollte sich das Unternhmen nicht äußern. Allerdings hat die Nachrichtenagentur Reuters seine Quellen angezapft und von einer  mit den Vörgangen vertrauten Person erfahren, dass der Tweet der Vorstandsvorsitzenden im Zusammenhang mit der internen Untersuchung des Vorwurfs angeblicher krimineller Machenschaften in der Niederlassung in Singapur zu verstehen sei.

Zeitrahmen passt zu vorherigen Aussagen

Das „Handelsblatt“ hatte am 10. Februar in einem Online-Artikel unter Berufung auf Wirecard berichtet, dass eine Veröffentlichung des Berichts in vier bis sechs Wochen der Fall sein sollte. Seit dem Artikel sind etwas mehr als vier vergangen.

Am 22. Februar sagte Vorstandschef Markus Braun in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass „er eine rasche Veröffentlichung des Berichts für möglich halte.“ Damit könnte der Abschlussbericht der Kanzlei Rajah & Tann abheute täglich ans Tageslicht gelangen.

Keine Beweise – weitere Performance

Sollte die Stellungnahme der Kanzlei Rajah & Tann, wie von Wirecard-Chef Braun ebenfalls schon mehrfach angedeutet, keine Hinweise auf die erhobenen Vorwürfe enthalten, dann dürfte das Kapitel bei Wirecard abgehakt sein. Ein Schlussstrich unter den „Fall Singapur“ dürfte der Aktie auf keinen Fall schaden.

Von Markus Weingran

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Foto: Sergey Ryzhov/Shutterstock.com

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