Zwei Negativ-Ausreißer im MDax: BoA halbiert Kursziel von K+S und Commerzbank stuft Varta schon wieder ab

onvista · Uhr

Übergeordnet steht der MDax heute zwar mit 0,27 Prozent bei 28.866 Punkten im Plus und hält sich weiterhin in Nähe des Rekordhochs auf, doch es gibt heute innerhalb des Mittelwerte-Index zwei deutliche Ausreißer nach unten und das sind Varta und K+S.

Verkaufsempfehlung der Bank of America drückt K+S unter 10-Euro-Marke

Ein pessimistischer Analystenkommentar der Bank of America (Bofa) hat K+S deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 10 Euro gedrückt. Der Kurs des Dünger- und Salzkonzerns brach zuletzt um acht Prozent auf 9,31 Euro ein. Im Tief hatten sie nur noch 9,22 Euro gekostet. Weniger wurden zuletzt Anfang 2005 für die Papiere gezahlt.

Die Experten der Bank of America nahmen die Bewertung der Papiere am Mittwoch mit „Underperform“ wieder auf – mit einem Kursziel von lediglich 4,20 Euro, das weniger als die Hälfte des aktuellen Kurses bedeutet. Es liegt auch weit unter den allgemeinen Kurserwartungen von anderen Analysten. Die Spanne im dpa-AFX Analyser reicht hier bislang zwischen 9,50 und 17 Euro – also dem Mehrfachen der Bofa-Zielmarke.

Der Dünger- und Salzkonzern habe keine wirklich attraktiven Möglichkeiten, um die hohe Verschuldung zu senken, gaben sich die Bofa-Analysten skeptisch. Zudem verzögere sich die Erholung des freien Mittelzuflusses (Free Cashflow) wegen des Abschwungs des Kalimarktes. Die Preise für Pottasche dürften sich nur langsam und im begrenztem Rahmen erholen.

K+S steht wegen des milliardenschweren Neubaus eines Kaliwerks in Kanada und dem eingetrübten Marktumfeld finanziell unter Druck. Angesichts der hohen Verschuldung hatten Ende 2019 bereits Spekulationen über eine Kapitalerhöhung die Runde gemacht. Der Konzern will die Schulden aber anders senken: So hatte der Konzern im Dezember mitgeteilt, Schritte zu erarbeiten.

Erwogen wird im Zuge dessen auch ein Teilverkauf des Salzgeschäfts in Amerika. Dieser würde nach Ansicht der Bofa-Experten zwar die Verschuldung senken, gleichzeitig aber auch den freien Mittelzufluss verwässern. In den Jahren 2020 bis 2023 sei die Sparte im Grunde der einzige Barmittelbringer für K+S. „Dies impliziert, dass die verbleibenden Vermögenswerte noch mehr Bargeld verbrennen“, schrieben die Experten.

Commerzbank stuft Varta zum zweiten Mal in kurzer Zeit ab

Aus Sorge vor steigendem Konkurrenzdruck hat die Commerzbank die Aktien von Varta zum zweiten Mal binnen weniger Tage abgestuft. Analyst Stephan Klepp hatte seine Kaufempfehlung erst vor gut zwei Wochen aufgegeben, nun stufte er die Aktien von „Hold“ auf „Reduce“ weiter ab. Die Alleinstellung des Batteriekonzerns bei Micro-Hochleistungsbatterien zum Beispiel für Wireless-Kopfhörer sei vorbei, schrieb der Experte als Begründung.

Varta werde zwar eine wichtige Rolle am Markt für diese Lithium-Ionen-Knopfzellen behalten, die Konkurrenz sei aber näher dran als gedacht – und der aufkommende Wettbewerbsdruck dürfte seiner Einschätzung nach bleiben. 2020 dürften Anleger daher gespalten auf die Aktie blicken: Optimisten würden wohl auf Volumenvorteilen beharren, die Pessimisten aber die Preise und die Margen unter Druck sehen. Klepp selbst sieht die Wahrheit irgendwo in der Mitte.

Der Experte befürchtet nun eine baldige Kapitalerhöhung, weil der Batteriehersteller mit der Investition in größere Kapazitäten auf den Nachfrage- und Konkurrenzdruck reagiert. Für dieses Jahr habe das Management zwar genügend finanziellen Spielraum, 2021 könnte aber mehr Eigenkapital nötig werden.

Das Kursziel für die Aktien kappte Klepp am Mittwoch von 135 auf nur noch 82 Euro, was verglichen mit dem aktuellen Kurs noch ein Abwärtspotenzial von knapp vier Euro bedeutet. Das Kursziel der Commerzbank bezieht sich auf einen Zeitraum von zwölf Monaten. Mit der Einstufung „Reduce“ gehen die Analysten davon aus, dass die Aktie eine Gesamtrendite von weniger als 0 Prozent impliziert.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Vintage Tone / Shutterstock.com

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