2 Aktien, die zeigen, warum ein Investment in Bier und Zigaretten nicht verkehrt ist

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Manche Branchen sterben irgendwann. Zum Beispiel trug der Streaming-Dienst Netflix zum Untergang der einst beliebten Videoverleihkette Blockbuster bei, die 2010 Konkurs anmelden musste. Produkte wie Alkohol und Tabak werden jedoch seit Jahrhunderten von den Menschen konsumiert und werden immer gefragt sein, ganz gleich, wie die Wirtschaftslage ist oder was diese Sachen mit der Gesundheit anstellen.

Daher die Frage: Sind diese Aktien gute Investitionen für Anleger, die sich rezessionssicher aufstellen wollen?

1. Boston Beer Company

Die Boston Beer Company ist ein großes Unternehmen mit Sitz in den USA, das ein führender Anbieter von alkoholischen Getränken wie Light-Bier, Craft Beer und Hard Cider ist. Der Konzern unterhält mehrere Marken wie Samuel Adams Beer Brand, Angry Orchard, Twisted Tea und Truly Hard Seltzer. Einer der Hauptvorteile gegenüber kleineren Brauereien ist der große Skalierungseffekt, der es dem Unternehmen ermöglicht, in seinen Anlagen in den gesamten USA Industriebier, Craft Beer und andere alkoholische Getränke in Massenproduktion herzustellen.

Der Markt für Craft Beer mag gesättigt erscheinen, da es in den USA über 7.000 Craft-Brauereien gibt. Die Boston Beer Company kann jedoch aufgrund ihrer Immobilien, der Übernahme der Handwerksmarke Dogfish Head Brewing für 300 Millionen USD im Mai 2019, zahlreicher Marken alkoholischer Getränke und starker Gewinne mit diesen kleinen Unternehmen konkurrieren.

Das Unternehmen hat einen relativ niedrigen Verschuldungsgrad von 0,06, eine Nettogewinnmarge von 10 %, eine starke Eigenkapitalrendite von 20,47 und einen freien Cashflow von 114,5 Millionen USD für 2019. Der Aktienkurs liegt derzeit bei rund 367 USD pro Aktie und damit fast genau in der Mitte zwischen dem 52-Wochen-Tiefstkurs von 230 USD und dem 52-Wochen-Höchstkurs von 444 USD. Diese starken Finanzwerte und die Übernahme von Dogfish Head Brewing zeigen große Chancen für einen Aufschwung. Der Jahresumsatz stieg um 29 %, die Verschuldung ist gering oder nicht vorhanden, und das Vermögen ist seit 2016 um 65 % gestiegen. Am Ende stuft UBS die Aktie aufgrund des Wachstums ihrer Tochterfirma Truly für einen Aufschwung ein, da man für 2020 ein jährliches Ertragswachstum von 75 % prognostiziert.

Anleger sollten sich jedoch über folgende Dinge im Klaren sein: Die Bierindustrie ist fast gesättigt, die dreijährige durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) des Unternehmens liegt bei niedrigen 1,26 %, es gibt keine Dividende und die Barreserve liegt bei gerade mal 0,03 Milliarden USD.

Aber für Investoren, die Rendite wollen, wird Boston Beer durch seine vielen Marken, die geringe Verschuldung und die hohen Wachstumserträge zu einer guten Wahl.

2. Altria

Der Zigarettenhersteller Altria ist an vielen Marken beteiligt, darunter Philip Morris USA, U.S. Smokeless Tobacco, John Middleton und Marlboro. Marlboro ist nach wie vor die führende Zigarettenmarke in den USA.

Während sich die meisten Marken von Altria um Tabak und ähnliche Produkte drehen, ist Altria mit 10,2 % an der weltweit größten Brauerei, Anheuser-Busch InBev, beteiligt. Außerdem hält man 45 % an Cronos Group, einem kanadischen Cannabis-Unternehmen, und ist mit 35 % an JUUL Labs beteiligt, einem Hersteller von E-Zigaretten. Diese diversifizierten Beteiligungen bieten dem Unternehmen zahlreiche Einnahmequellen, die immer gefragt sein werden. Produkte von Anheuser-Busch InBev sind weltweit zu finden, vor allem dank des belgischen Braugiganten InBev, den Anheuser-Busch 2008 für 52 Milliarden USD gekauft hat.

Zusätzlich zu diesen beeindruckenden Anteilen zeigt Altria solide Finanzkennzahlen, darunter eine hohe Dividendenrendite von 6,68 %, ein niedriges KGV von 11,15, einen Nettogewinn von 8 % und einen freien Cashflow von 6,83 Milliarden USD. Der aktuelle Aktienkurs liegt bei rund 50 USD pro Aktie und damit 7 USD unter dem 52-Wochen-Hoch.

Die Dividendenrendite lag in den letzten fünf Jahren zwischen 3,5 und 6,68 %, und die aktuelle Ausschüttungsquote beträgt 348,59 %, was bedeutet, dass es nicht leicht sein wird, die aktuellen Dividendenrenditen aufrechtzuerhalten. Die Ausschüttungsquote wird berechnet, indem die Dividende pro Aktie (DPS) durch den Gewinn pro Aktie (EPS) geteilt wird, und eine Ausschüttungsquote von über 100 % bedeutet, dass ein Unternehmen mehr an die Investoren zahlt, als es verdient.

Die Investoren sollten vor einer Investition um die Markenbeteiligung, die Dividendenrendite, die hohe Ausschüttungsquote, die Rentabilität und das hohe Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital von 2,55 wissen. Die Altria-Aktie bietet die Gelegenheit, bei Zigaretten, E-Zigaretten und verschiedenen Alkoholarten, die unabhängig von der Konjunktur immer gefragt sind, einzusteigen. Dies zeigt sich in der überdurchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate des Nettogewinns von 9,93 % über drei Jahre. Das Unternehmen ist über Cronos an Cannabis beteiligt, wo der Umsatz exponentiell wachsen wird, je mehr US-Staaten und Länder Marihuana legalisieren.

Was soll man als Anleger davon halten?

Branchen mögen vergänglich sein, aber Alkohol und Tabak wird es wohl immer geben. Daher können Anleger über ein Investment in die Unternehmen hinter den Produkten davon profitieren. Zum Beispiel hatten diese beiden Unternehmen während der Rezession 2008 geringere prozentuale Preisrückgänge im Vergleich zum S&P 500. Der S&P 500 hatte eine negative Rendite von 39 %, während Boston Beer und Altria in diesem Jahr nur 20 bzw. 36 % verloren haben. Außerdem gibt es diese beiden Firmen seit mehr als 20 Jahren.

Von diesen beiden Aktien ist Altria derzeit wohl die bessere Anlagewahl, da sie eine hohe Dividendenrendite, einen niedrigeren Preis, ein Investment in Tabak sowie Alkohol, ein hohes Dreijahresergebniswachstum von 9,93 % und ein niedriges KGV von 11,15 aufweist. Altria wächst, wird seit den 1970er-Jahren öffentlich gehandelt und erschließt weiterhin neue Märkte wie legales Marihuana.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix und empfiehlt Aktien von Anheuser Busch. Dalton Brewster besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 17.12.19 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: Getty Images

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