Vorbörse: Wall Street schnauft durch – Zahlengewitter treibt Dax nicht an – Adidas vorbörslich schon angeschlagen

onvista · Uhr

DEUTSCHLAND: – MODERATE VERLUSTE ERWARTET –  An einem erneut von der Berichtssaison geprägten Tag behalten die Anleger beim Dax <DE0008469008> die Marke von 16 000 Punkten im Fokus. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex deutete eine Stunde vor dem Handelsstart am Mittwoch an, dass das Börsenbarometer mit einem geringfügigen Minus bei 16 030 Punkten in den Tag starten dürfte. Börsianern zufolge könnte die runde Marke mit darüber entscheiden, welche Richtung der Markt zeitnah einschlägt. Der EuroStoxx 50 <EU0009658145> als Leitbarometer der Eurozone dürfte erst einmal auf der Stelle treten.

Außerdem stehen am Nachmittag mit Spannung erwartete Inflationszahlen aus den USA auf der Agenda. Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners ist ein weiterer Anstieg der Teuerung bereits Konsens. „Entscheidend könnte für die Börsen sein, welche Ziffer vor dem Komma steht. An die 5 haben sich die Börsianer bereits gewöhnt“, sagte der Experte.

Eher bremsend wirken derweil die Vorgaben aus Fernost. „Die asiatischen Aktienmärkte haben einen Rückschlag erlitten“, urteilte Marktanalyst Jeffrey Halley vom Oanda. Er verwies dabei auf Inflationsdruck, der in China herrsche. Dort gab es bei den Erzeugerpreisen den höchsten Anstieg seit 26 Jahren. Außerdem rückt zur Wochenmitte der angeschlagene chinesische Immobilienkonzern Evergrande wieder in den Fokus wegen fälliger Zinszahlungen.

Hierzulande gilt es zur Wochenmitte die Zahlen der Allianz <DE0008404005> sowie von Adidas <DE000A1EWWW0>, Continental <DE0005439004>, Eon <DE000ENAG999>, Infineon <DE0006231004> und Siemens Energy <DE000ENER6Y0> zu verarbeiten – um nur Dax-Mitglieder zu nennen.

Für Enttäuschung sorgte Adidas. Der Sportartikelhersteller wird wegen anhaltender Lieferkettenprobleme und einem schwierigeren Marktumfeld in China vorsichtiger. Zwar bekräftigte der Konzern seine Jahresprognose, geht aber nun davon aus, das untere Ende der erwarteten Ergebnisspanne zu erreichen. Die Aktie notierten auf der Handelsplattform Tradegate zweieinhalb Prozent unter dem Xetra-Schlussstand am Dienstag.

Der Versicherungskonzern Allianz <DE0008404005> wird derweil trotz der schweren Schäden durch die Flutkatastrophe in Europa etwas zuversichtlicher für die Gewinnentwicklung 2021. Damit rückten die Papiere auf Tradegate um knapp ein Prozent vor.

Der Halbleiterhersteller Infineon <DE0006231004> wird dank der hohen Chip-Nachfrage beim Blick auf das laufende Geschäftsjahr noch etwas optimistischer als zuletzt. Insofern stiegen die Anteilsscheine auf Tradegate um gut ein Prozent.

Unter den im Nebenwerteindex SDax <DE0009653386> gelisteten Aktien könnten SMA Solar <DE000A0DJ6J9> zu den Gewinnern zählen. Fehlende Bauteile bremsen den Solartechnikkonzern zwar bei guter Auftragslage aus. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs in den ersten neun Monaten verdiente der Wechselrichterspezialist aber wesentlich mehr als noch vor einem Jahr. Auf Tradegate zogen die Anteilsscheine um gut vier Prozent an.

Der Möbelversandhändler Home24 <DE000A14KEB5> bekräftige seine Jahresprognose. Dies bescherte den Aktien auf Tradegate ein Plus von gut zwei Prozent.

Der Laborspezialist Synlab <DE000A2TSL71> geht sogar davon aus, dass die beim Börsengang gesetzten Finanzziele für dieses Jahr übertroffen werden könnten. Hier aber zeigten sich die Anleger erst einmal nur etwas erfreut: Die Papiere legten auf Tradegate um knapp ein Prozent zu.

USA: – GEWINNMITNAHMEN Die Anleger am US-Aktienmarkt haben es am Dienstag auf insgesamt weiter hohem Kursniveau vorsichtiger angehen lassen. Der Dow Jones Industrial <US2605661048> sank um 0,31 Prozent auf 36 319,98 Punkte. Tags zuvor hatte der Leitindex ein weiteres Rekordhoch erreicht. Vor den zur Wochenmitte anstehenden US-Inflationsdaten hätten die Anleger erst einmal Gewinne mitgenommen, erläuterte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Die Inflation ist schon seit längerer Zeit eines der Hauptthemen am Aktienmarkt, nur wurde es jüngst von der erfreulich gelaufenen Berichtssaison etwas in den Hintergrund gedrängt. Die an diesem Dienstag veröffentlichten Erzeugerpreise riefen kaum Kursreaktionen hervor. Belastet von hohen Kursverlusten der Tesla-Papiere <US88160R1014> büßte der technologielastige Nasdaq 100 <US6311011026> 0,71 Prozent auf 16 219,94 Zähler ein.

ASIEN: – VERLUSTE – Wieder stärker hochgekochte Inflationssorgen haben die Börsen Asiens am Mittwoch belastet. So erreichte der Zuwachs der Erzeugerpreise in China den höchsten Stand seit 26 Jahren erreicht. Zudem warten Investoren auf eine Zinszahlung des hochverschuldeten chinesischen Immobilienkonzern Evergrande. Der CSI-300-Index <CNM0000001Y0>, der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland umfasst, fiel um rund 1 Prozent, ebenso der Hang-Seng-Index <HK0000004322> in der Sonderverwaltungszone Hongkong. Der japanische Leitindex Nikkei 225 <JP9010C00002> <XC0009692440> gab um mehr als ein halbes Prozent nach.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 171,24 -0,06%

DEVISEN: – KAUM BEWEGUNG – Der Euro <EU0009652759> hat am Mittwochmorgen weiter bei knapp 1,16 US-Dollar gelegen. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1580 Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1577 Dollar festgesetzt.

Zur Wochenmitte rückt die Preisentwicklung in den USA in den Mittelpunkt. Das Statistikamt veröffentlicht Inflationszahlen für Oktober. Analysten erwarten, dass die ohnehin hohe Teuerung weiter zulegt. Die US-Zentralbank Fed gibt sich bisher gelassen und verweist auf den aus ihrer Sicht temporären Charakter des Preisauftriebs. Sie argumentiert mit coronabedingten Sondereffekten. Kritiker wenden ein, dass diese Sichtweise um so stärker ins Wanken gerät, je länger die Hochinflationsphase dauert.

Euro/USD 1,1580 -0,14%

USD/Yen 112,88 0,01%

Euro/Yen 130,71 -0,13%

ROHÖL: – AUFWÄRTS – Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre deutlichen Aufschläge vom Vortag ausgebaut. Marktbeobachter verwiesen auf einen US-Bericht, der die Freigabe von Teilen der nationalen Ölreserve unwahrscheinlicher erscheinen lasse. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 85,18 US-Dollar. Das waren 40 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 14 Cent auf 84,29 Dollar.

Am Vorabend hatten die Erdölpreise nach einem Bericht des US-Energieamts EIA deutlich zugelegt. Die Statistiker sehen anders als manche Beobachter keinen dauerhaften Engpass am Ölmarkt. Vielmehr rechnen sie bereits Anfang kommenden Jahres mit einer Überversorgung. Die derzeit hohen Rohölpreise dürften demnach bereits im Dezember zurückgehen.

Der Bericht spricht gegen eine Freigabe der strategischen US-Ölreserve. Hintergrund derartiger Spekulationen ist der steile Anstieg der Ölpreise in den vergangenen Monaten. Im Oktober hatten die beiden wichtigsten Ölsorten der Welt mehrjährige Höchststände erreicht. Auslöser ist die nach dem Corona-Einbruch rasch steigende Nachfrage bei nur moderater Angebotsausweitung seitens großer Förderländer wie Saudi-Arabien oder Russland.

Brent 85,02 +0,24 USD

WTI 84,21 +0,06 USD

onvista Mahlzeit: Dax mit nächstem Rekord – Paypal, AMD, Bayer und Plug Power hebt vor den Zahlen schon mal ab

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR FREENET AUF 27 (25) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR MEDIOS AUF 50 (47) EUR – ‚BUY‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR SCHAEFFLER AUF 9,30 (9) EUR – ‚BUY‘

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR FMC AUF 78,10 (78,20) EUR – ‚BUY‘

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR HENKEL AUF 90 (104) EUR – ‚HOLD‘

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 67 (72) EUR – ‚BUY‘

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR NORMA GROUP AUF 51 (52) EUR – ‚BUY‘

– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR BAYER AUF 57 (55) EUR – ‚NEUTRAL‘

– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR KLÖCKNER & CO AUF 9,20 (9) EUR – ‚UNDERPERFORM‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR 1&1 AUF 27 (26) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BAYER AUF 75 (67) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BIONTECH AUF 180 (153) USD – ‚NEUTRAL‘

– MORGAN STANLEY NIMMT DELIVERY HERO MIT ‚OVERWEIGHT‘ WIEDER AUF – ZIEL 155 EUR

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR AIR PRODUCTS & CHEMICALS AUF 320 (300) USD – ‚HOLD‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR ASTRAZENECA AUF 11000 (10000) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘

– BERENBERG STARTET OXFORD NANOPORE MIT ‚BUY‘ – ZIEL 662 PENC

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR BEFESA AUF 85 (91) EUR – ‚BUY‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR L’OREAL AUF 409 (387) EUR – ‚HOLD‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR STANDARD CHARTERED AUF 794 (736) PENCE

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 DEU: Allianz, Q3-Zahlen (Pressecall 8.30 h, Analystencall 14.00 h)

07:00 DEU: Eon, Q3-Zahlen

07:00 DEU: Heidelberger Druckmaschinen, Q2-Zahlen (Call 10.00 h)

07:00 DEU: Siemens Energy, Jahreszahlen (Bilanz-Pk 8.30 h)

07:00 DEU: LEG Immobilien, Q3-Zahlen

07:00 DEU: Grenke, Q3-Zahlen (detailliert) (Call 10.00 h)

07:00 DEU: Ströer, Q3-Zahlen

07:00 DEU: Wacker Neuson, Q3-Zahlen (detailliert)

07:00 DEU: SMA Solar, Q3-Zahlen

07:00 DEU: Leoni, Q3-Zahlen (Call 8.30 h)

07:00 NLD: ABN Amro, Q3-Zahlen

07:00 LUX: Corestate Capital, Q3-Zahlen

07:00 FRA: Credit Agricole, Q3-Zahlen

07:30 DEU: Jenoptik, Q3-Zahlen

07:30 DEU: Medigene, Q3-Zahlen

07:30 DEU: Infineon, Jahreszahlen (Analystencall 9.30 h, Pk 11.00 h)

07:30 DEU: Hensoldt AG, Q3-Zahlen

07:30 DEU: Stemmer Imaging, Q3-Zahlen

07:30 DEU: Adidas, Q3-Zahlen

07:30 DEU: Synlab, Q3-Zahlen

07:30 FRA: Alstom, Halbjahreszahlen

07:35 FRA: EdF, 9Monatsumsatz

07:45 DEU: Home24, Q3-Zahlen

07:45 NLD: Ahold Delhaize, Q3-Zahlen

08:00 DEU: OHB, 9Monatszahlen

08:00 DEU: PNE, 9Monatszahlen

08:00 GBR: Marks & Spencer, Halbjahreszahlen

08:00 FRA: Engie, Q3-Zahlen

08:30 DEU: Continental, Q3-Zahlen (detailliert) (Analystencall 15.00 h)

09:00 DEU: Veganz Group, voraussichtlicher erster Handelstag

10:00 AUT: Raiffeisen International, außerordentliche Hauptversammlung

14:00 DEU: Teamviewer AG, Capital Markets Day

22:00 DEU: Morphosys, Q3-Zahlen

22:05 USA: Walt Disney, Q4-Zahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

DEU: Telefonica Deutschland, Investoren-/Analystentreffen

DEU: Jungheinrich, Q3-Zahlen (detailliert)

AUT: Voestalpine, Q2-Zahlen

CHE: Barry Callebaut, Q3-Zahlen

DNK: Genmab, Q3-Zahlen

ITA: De Longhi, Q3-Zahlen

ITA: Banca Mediolanum, Q3-Zahlen

ITA: Mediaset, Q3-Zahlen

USA: Beyond Meat, Q3-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

02:30 CHN: Verbraucherpreise 10/21

02:30 CHN: Erzeugerpreise 10/21

07:00 JPN: Maschinenwerkzeugaufträge 10/21 (vorläufig)

08:00 DEU: Verbraucherpreise 10/21 (endgültig)

08:00 DEU: Umsatz und Beschäftigte im Bauhauptgewerbe 08/21

09:00 AUT: Industrieproduktion 09/21

10:00 ITA: Industrieproduktion 09/21

11:00 GRC: Verbraucherpreise 10/21

11:30 DEU: Anleihe / Volumgen: 3 Mrd EUR / Laufzeit: 10 Jahre

14:30 USA: Verbraucherpreise 10/21

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

14:30 USA: Realeinkommen 10/21

16:00 USA: Lagerbestände Großhandel 09/21 (endgültig)

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

SONSTIGE TERMINE

DEU: Zweiter Tag „Handelsblatt“-Autogipfel (digital)

(9.40h BMW-Chef Zipse, 10.15h Daimler-Chef Källenius, 10.50h VW-Chef Diess, 11.35h Servicenow-Chef Bill McDermott, 16.45h Porsche-Chef Blume, 17.05h Auto1-Chef Bertermann)

09:00 DEU: Online-Vortrag ifo-Päsident Clemens Fuest: Lehren aus der Corona-Pandemie für die Wirtschaftspolitik

09:00 DEU: Bargeld-Symposium Deutsche Bundesbank (Präsenz und Livestream)

u.a. mit Bundesbank-Präsident Jens Weidmann (Video-Grußbotschaft), Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann, Ulrich Binnebößel (HDE), Arne Schönbohm (Präsident Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) und Finanzstaatssekretär Werner Gatzer

09:00 DEU: Fortsetzung Kapitalanlegermusterverfahren gegen die VW-Holding Porsche SE im Zusammenhang mit dem Dieselskandal, Leinfelden-Echterdingen

09:15 DEU: Fortsetzung Prozess gegen Ex-Audi-Chef Stadler und drei Ingenieure, München

11:00 LUX: Urteil des Europäischen Gerichts zu 2,42 Milliarden-Strafe für Google, Luxemburg

11:30 DEU: Pk Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung legt Jahresgutachten vor

+ 10.30 Bundeskanzlerin Merkel nimmt Jahresgutachten entgegen u.a. mit Bundesfinanzmister Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier

GBR: Fortsetzung Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Glasgow (COP26) (bis 12.11.21)

EUR/USA: US-Präsident Joe Biden empfängt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Verbraucherpreise, Oktober

Monatsvergleich +0,5 +0,5*

Jahresvergleich +4,5 +4,5*

HVPI

Monatsvergleich +0,5 +0,5*

Jahresvergleich +4,6 +4,6*

10.00 Uhr

Italien

Industrieproduktion, September

Monatsvergleich -0,1 -0,2

GROSSBRITANNIEN

— keine entscheidenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Verbraucherpreise, Okt

Monatsvergleich +0,6 +0,4

Jahresvergleich +5,9 +5,4

Erstanträge Arbeitslosenhilfe 260 269 (Vorwoche, in Tsd)

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