ROUNDUP: Ferienchaos am BER soll sich zu Weihnachten nicht wiederholen

dpa-AFX · Uhr

SCHÖNEFELD (dpa-AFX) - Ein Abfertigungschaos wie während der Herbstferien soll sich zur Weihnachtszeit am Hauptstadtflughafen BER nicht wiederholen - die Betreiber haben den Aufsichtsrat am Freitag über die Vorkehrungen informiert. So werde der Verkehr wieder über beide Start- und Landebahnen abgewickelt, teilte die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg nach der Sitzung mit. Mit den Partnern, etwa Fluggesellschaften und Bodendienstleister, werde die Abstimmung verbessert. Im Terminal könnten sich Reisende nun besser orientieren. Außerdem seien mehr Sitzgelegenheiten in den Wartebereichen geschaffen worden.

Zum Sommerflugplan im kommenden Jahr soll zudem das zweite Terminal eröffnet werden, das zwar fertig ist, aber wegen der Corona-Krise nicht genutzt wird.

Trotz dieser Maßnahmen bleibe die Lage angespannt: "Wir haben auch deutlich gemacht, dass der strukturelle Personalmangel bei Partnern am Flughafen und der hohe zusätzliche Aufwand für die pandemiebedingten Reisebestimmungen der unterschiedlichen Zielländer die Passagierprozesse am BER bis weit in das kommende Jahr hinein vor große Herausforderungen stellen wird", sagte Flughafenchefin Aletta von Massenbach.

Wenige Wochen vor dem Weihnachtsreiseverkehr musste sie sich den Fragen des Kontrollgremiums stellen. Mehr als ein Jahr nach der Eröffnung des BER kämpfen die Verantwortlichen nach wie vor mit Finanzproblemen sowie mit den Abläufen. So hatten Personalmangel und Platzprobleme in den Herbstferien Chaos ausgelöst. Reisende warteten stundenlang auf den Check-in. Einige verpassten ihren Flug. Im November führte eine Evakuierung nach einem fehlerhaften Feueralarm zu Verspätungen und Flugausfällen.

Thema im Aufsichtsrat war daneben die schwierige wirtschaftliche Lage des Unternehmens, das den Ländern Berlin und Brandenburg sowie dem Bund gehört. Vor allem die ausbleibenden Fluggäste während der Corona-Krise hatten die angespannte Situation verschärft. Es gibt einen Plan für eine Teilentschuldung der Gesellschaft.

"Im Wirtschaftsplan für 2022 haben wir dargelegt, dass wir für das kommende Jahr steigende Passagierzahlen und damit steigende Umsatzerlöse erwarten", teilte von Massenbach mit. "Ich freue mich, dass der Aufsichtsrat unseren vorsichtigen Optimismus für 2022 teilt und den Wirtschaftsplan beschlossen hat."

Personelle Entscheidungen traf der Aufsichtsrat an diesem Freitag nicht. Die Gesellschaft sucht derzeit ein eigenes Geschäftsführungsmitglied für operative Themen./bf/DP/mis

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