Insider - Uefa entzieht St. Petersburg das Champions-League-Finale

Reuters · Uhr

RUSSLAND-SANKTIONEN-SPORT:Insider - Uefa entzieht St. Petersburg das Champions-League-Finale

Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2022. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Brüssel/Berlin (Reuters) - Russland muss nach dem Angriff auf die Ukraine neben wirtschaftlichen auch mit sportlichen Sanktionen rechnen.

Der europäische Fußballverband Uefa will St. Petersburg einem Insider zufolge das diesjährige Endspiel um die Champions League entziehen. Dies werde das Exekutivkomitee des Verbandes bei einer Sondersitzung am Freitag beschließen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Ursprünglich sollte das Finale am 28. Mai in der Heimatstadt des russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgetragen werden.

Der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel kündigte an, auf seine Teilnahme am Großen Preis von Russland zu verzichten - selbst wenn dieser wie geplant am 25. September ausgetragen werden sollte. "Es tut mir leid für die unschuldigen Menschen, die ihr Leben verlieren, die aus dummen Gründen und einer sehr, sehr seltsamen und verrückten Führung getötet werden", sagte der 34-Jährige. Der amtierende Weltmeister Max Verstappen stimmte zu. "Wenn sich ein Land im Krieg befindet, ist es nicht richtig, dort Rennen zu fahren, das ist sicher", sagte der Red-Bull-Pilot.

SCHALKE NIMMT GAZPROM VON DEN TRIKOTS

Fußball-Zweitligist Schalke 04 nimmt den Schriftzug seines Hauptsponsors, des russischen Energieriesen Gazprom, vom Trikot. Mit Blick auf die "Ereignisse, Entwicklung und Zuspitzung der vergangenen Tage" habe man sich nach Gesprächen mit Gazprom Germania dazu entschieden, teilten die Königsblauen mit. Stattdessen soll "Schalke 04" auf dem Trikot stehen. Das von Gazprom entsandte Aufsichtsratsmitglied Matthias Warnig habe sein Mandat niedergelegt, teilte der Verein zudem mit. Der 66-Jährige ist Geschäftsführer der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 und wurde wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine unter Sanktionen der USA gestellt. In der Öffentlichkeit war der Profiklub für seine Verbindungen zu dem russischen Staatskonzern immer wieder kritisiert worden.

Auch der Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestages, Frank Ullrich, deutete Konsequenzen an. "Aus der Krise ist ein Krieg geworden", sagte der ehemalige Biathlon-Olympiasieger und heutige Thüringer SPD-Abgeordnete zu Reuters. "Die Konsequenzen, die jetzt in den Bereichen Politik, Wirtschaft und auch Sport gezogen werden müssen, sind nun unumgänglich und die Regierung Russlands hat diese ganz allein zu verantworten."

Meistgelesene Artikel