dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 23.08.2022 - 17.15 Uhr

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USA: Stimmung im Dienstleistungssektor trübt sich deutlich ein

NEW YORK - Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich im August deutlich verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel um 3,2 Punkte auf 44,1 Punkte, wie die Marktforscher am Dienstag nach einer ersten Schätzung mitteilten. Dies ist der tiefste Stand seit Mai 2020. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einem Anstieg auf 49,8 Punkte gerechnet. Damit zeigt er für den Sektor weiterhin eine Rezession an, da er unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten liegt.

ROUNDUP/Studien: Inflation frisst Ersparnisse auf - Löhne halten nicht mit

MÜNCHEN/DÜSSELDORF - Die Inflation hat die in Corona-Zeiten angesammelten Ersparnisse der Deutschen laut Ifo-Institut inzwischen aufgezehrt. Weil die Verbraucherpreise aber weiter kräftig steigen, "wird der private Konsum im weiteren Verlauf des Jahres als Konjunkturmotor in Deutschland leider ausfallen", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Dienstag in München.

USA: Neubauverkäufe fallen deutlich stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser deutlich stärker als erwartet gefallen. Im Juli seien die Verkaufszahlen im Monatsvergleich um 12,6 Prozent gesunken, teilte das Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Rückgang um 2,5 Prozent erwartet.

Scholz will mit Kanada Wasserstoff-Bündnis schmieden

TORONTO - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will mit Kanada ein langfristiges Bündnis zur Produktion von Wasserstoff schmieden. "Heute können unsere Länder wieder technologisch und wissenschaftlich Geschichte schreiben", sagte der Kanzler am Dienstag bei einer Wirtschaftskonferenz im kanadischen Toronto. Das gelte für die Nutzung von Wasserstoff oder auch die Herstellung von Ammoniak aus Ökostrom. Am Abend wollten beide Länder im kanadischen Neufundland ein Wasserstoffabkommen abschließen.

ROUNDUP 3: Lindner plant neue Behörde für Kampf gegen Geldwäsche

BERLIN - Deutschland hat bei der Bekämpfung von Geldwäsche international keinen guten Ruf - jetzt will Finanzminister Christian Lindner den Bereich neu organisieren. Künftig sollten auch groß angelegte Fälle von Finanzkriminalität konsequenter verfolgt und aufgedeckt werden, hieß es am Dienstag aus dem Ministerium des FDP-Politikers. Lindner will dafür eine neue Bundesbehörde aufbauen, die die bisher zersplitterten Kompetenzen bündeln soll. Zuerst berichtete darüber der "Spiegel".

GESAMT-ROUNDUP: Scholz sendet Beistands-Signal an Ukraine vor Nationalfeiertag

KIEW - Unmittelbar vor dem ukrainischen Nationalfeiertag am Mittwoch wächst die Nervosität vor verstärkten russischen Attacken. Die USA forderten ihre Bürger in der Ukraine auf, das Land sofort zu verlassen. Zugleich wollte Kiew auf einem Online-Gipfel erneut internationale Unterstützung bei seinen Plänen zur Rückeroberung der von Russland annektierten Halbinsel Krim mobilisieren. Deutschland sendet bei dieser Gelegenheit ein klares Signal des Beistands. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lobte unterdessen den Kampfgeist der Ukrainer. An diesem Mittwoch ist es genau ein halbes Jahr her, dass Russland in sein Nachbarland einmarschiert ist.

ROUNDUP: Unternehmensstimmung im Euroraum fällt auf 18-Monatstief

LONDON - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im August weiter eingetrübt und ist auf den tiefsten Stand seit 18 Monaten gefallen. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 49,2 Zähler, wie die Marktforscher am Dienstag in London nach einer ersten Umfragerunde mitteilten. Der Index sank auf den tiefsten Stand seit anderthalb Jahren und lag den zweiten Monat in Folge unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten, die zwischen Wirtschaftswachstum und Schrumpfung trennt. Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas deutlicheren Rückgang auf 49,0 Punkte gerechnet.

Versorger EDF warnt vor 'katastrophalem Winter' in Großbritannien

LONDON - Angesichts explodierender Energiekosten in Großbritannien warnen Versorger mit drastischen Worten vor schwerwiegenden Folgen für die Verbraucher. "Trotz der angekündigten Unterstützung der Regierung stehen wir vor einem dramatischen und katastrophalen Winter für unsere Kunden", sagte Philippe Commaret vom Energieunternehmen EDF am Dienstag dem Sender BBC Radio 4. "Tatsächlich könnte im Januar die Hälfte der britischen Haushalte in Energiearmut leben." Commaret sprach sich dafür aus, die Mehrwertsteuer auf Energierechnungen zu streichen. Wegen des Anstiegs der Strom- und Gasrechnungen nehme der Staat ohnehin mehr Geld ein, sagte der Manager. EDF hat in Großbritannien fünf Millionen Kunden.

Großbritannien: Unternehmensstimmung sinkt auf 18-Monatstief

LONDON - Die Unternehmensstimmung in Großbritannien hat sich im August angesichts einer schwächelnden Industrie deutlicher verschlechtert als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel um 1,2 Punkte auf 50,9 Punkte, wie die Marktforscher am Dienstag in London laut einer ersten Schätzung mitteilten. Dies ist der tiefste Stand seit Februar 2021. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 51,0 Punkte gerechnet.

Ifo-Institut: Inflation frisst die Ersparnisse der Deutschen auf

MÜNCHEN - Die Inflation hat die in Corona-Zeiten angesammelten Ersparnisse der Deutschen laut Ifo-Institut inzwischen aufgezehrt. Weil die Verbraucherpreise aber weiter kräftig steigen, "wird der private Konsum im weiteren Verlauf des Jahres als Konjunkturmotor in Deutschland leider ausfallen", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Dienstag in München.

Gasspeicher in Deutschland zu mehr als 80 Prozent gefüllt

BRÜSSEL/BERLIN - Der Füllstand der Erdgasspeicher in Deutschland nähert sich trotz der stark reduzierten Liefermengen aus Russland der 85-Prozent-Marke. Wie am Dienstag aus im Internet veröffentlichten Daten der europäischen Gasspeicher-Betreiber hervorging, lag der Füllstand am Sonntagmorgen bei 80,14 Prozent. Der Füllstand wird immer erst mit Verzögerung gemeldet.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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