ROUNDUP: Flutter verdient operativ nur etwas mehr - Aktie sackt ab

dpa-AFX · Uhr

DUBLIN (dpa-AFX) - Der irische Glücksspiel- und Sportwettenanbieter Flutter hat im abgeschlossenen Jahr trotz Umsatzsprung operativ nur etwas mehr verdient. Dank der Fußball-Weltmeisterschaft am Ende des Jahres konnte der Konzern zwar die Zahl der Kunden und den Umsatz deutlich steigern. Höhere Ausgaben für Werbung und gestiegene Betriebskosten drückten aber auf das Ergebnis, sodass das Plus 2022 nur gering ausfiel. Für die Flutter-Aktie ging es am Donnerstag bergab: Mit einem Minus von 4,1 Prozent notierte sie am Mittag am Ende des EuroStoxx 50 .

Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) 2022 kletterte gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf rund eine Milliarde Pfund (1,13 Mrd Euro), wie der Anbieter von Plattformen wie Betfair und Pokerstars am Donnerstag in Dublin mitteilte. Positiv hätten sich dabei die Übernahmen des italienischen Glücksspielanbieters Sisal und der britischen Bingo-Seite Tombola ausgewirkt.

Allerdings verzeichnete Flutter erneut einen operativen Verlust in den Vereinigten Staaten. Im laufenden Jahr solle das US-Geschäft dann erstmals schwarze Zahlen schreiben, zeigte sich Konzernchef Peter Jackson überzeugt und bekräftigte das bereits bekannte Ziel für 2023.

Die ersten acht Wochen des Jahres seien wie erwartet verlaufen. So zeichne sich nach "besonders erfolgreichen" Starts in den US-Bundesstaaten Maryland und Ohio ein starkes Wachstum ab. In anderen Märkten wie Großbritannien oder Irland habe der Konzern zudem deutlich zulegen können. Schlechter lief es dagegen am anderen Ende der Welt, wo sich Flutter mit zunehmendem Wettbewerb in Australien arrangieren musste. Infolge der Wiedereröffnung von Geschäften auf dem Kontinent sei das Interesse an Online-Spielen zusätzlich zurückgegangen. Um die Kundschaft dennoch bei Laune zu halten, sei die Zahl von Angeboten deutlich gestiegen.

Der Gesamtumsatz legte um 27 Prozent auf 7,7 Milliarden Pfund zu. Erlös und operatives Ergebnis fielen im Großen und Ganzen so aus, wie Experten es erwartet hatten. Branchenkennerin Louise Wiseur von der schweizerischen Großbank UBS sah die Ergebnisse mit gemischten Gefühlen: So seien die Geschäfte in Australien schlechter gelaufen, in den USA stünde diesen eine "unverändert starke Dynamik" gegenüber.

Unter dem Strich stand wegen einer Abschreibung weiter ein Minus in der Gewinn- und Verlustrechnung - auch wenn Flutter den Nettoverlust von 412 auf 305 Millionen Pfund reduzieren konnte./ngu/zb/lew/he

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