LBBW Kapitalmärkte Daily: Gute Nachrichten aus Japan

ZEW-Index in negativem Terrain

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für die deutsche Wirtschaft gaben zum dritten Mal in Folge nach. Der Index zur Einschätzung der hiesigen Konjunkturentwicklung in den kommenden sechs Monaten gab um 14,8 Punkte auf minus 10,7 Punkte nach. Erstmals seit Dezember 2022 liegt das Barometer wieder in negativem Terrain. Der Rückgang fiel stärker aus als erwartet und zeigt die anfällige Konjunktur hierzulande. Die jüngsten März-Daten zu Industrieproduktion und Auftragseingängen sowie der weiterhin restriktive Kurs der EZB dürften zu der skeptischen Einschätzung unter den befragten Finanzmarktteilnehmern beigetragen haben, die wir ebenfalls teilen. In einer gestern veröffentlichten Analyse schlug der IWF in dieselbe Kerbe: Der Internationale Währungsfonds traut Deutschland nur geringe Wachstumsraten zu. 2023 dürfte demnach eine Stagnation zu erwarten sein, zwischen 2024 und 2026 ein Wachstum zwischen 1,0% und 2,0%.

Keine Einigung im US-Schuldenstreit, aber „produktive“ Gespräche

Wie erwartet, gab es in den gestrigen Gesprächen zwischen Präsident Joe Biden und dem republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, keine Einigung im Streit um die Schuldenobergrenze. McCarthy sprach von produktiven Gesprächen und hält es für möglich, einen Deal bis Ende der Woche zu erreichen. US-Präsident Biden reist heute zum G7-Treffen, kommt aber schneller als ursprünglich geplant wieder zurück. Ursprünglich wollte der US-Präsident im Anschluss an das G7-Treffen im japanischen Hiroshima nach Papua Neuguinea und Australien weiterreisen.

US-Aktien tendieren schwächer

Der Schuldenstreit drückte auch auf die Stimmung an den Aktienmärkten. Der Dow Jones ging mit einem Minus von 1,0% aus dem Handel. Zu den schwächsten Titeln zählte die Baumarktkette Home Depot. Die Aktie erreichte nach einem Tagesminus von 2,2% den niedrigsten Stand seit über sechs Monaten, nachdem der Konzern seinen jährlichen Umsatzausblick gesenkt hatte. Eine verhaltenere Konsumneigung der US-Amerikaner zeigten zudem die Einzelhandelsumsätze, die im April um 0,4% im Vergleich zum Vormonat angestiegen waren. Diese Kennzahl sieht auf den ersten Blick zwar ganz passabel aus. Die Konsenserwartungen lagen jedoch bei einem Zuwachs von 0,8%.

Asien-Börsen und Agenda heut

Positive BIP-Daten aus Japan sorgten für Kauflaune an den japanischen Börsenplätzen. Der Nikkei 225 erreichte ein 20-Monatshoch, zusätzlich unterstützt von einer guten Berichtssaison. Heute auf der Agenda: Finale Zahlen zur Euroland-Inflation (HVPI) um 11:00 Uhr, und Daten zum US-Immobilienmarkt um 14:30 Uhr.

 

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