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dpa-AFX · Uhr
    Studie zeigt: Automobilkunden sind verunsichert, Marktumfeld bleibt
dynamisch
Köln (ots) - Mit Blick auf den nächsten Autokauf ist die Stimmung der deutschen
Kunden gedämpft. Auch das Interesse an E-Mobilität stagniert. Chinesische Marken
gewinnen dagegen weltweit an Relevanz. Die neueste globale Simon-Kucher
Automobilstudie* gibt Einblicke in Kundenmeinungen und globale Trends.

- Fast die Hälfte der Befragten in Deutschland plant, ihr aktuelles Auto länger
  zu fahren
- Kunden mit konkreter Kaufabsicht rechnen im Vergleich zum Vorjahr mit einem
  Preisanstieg von bis zu 15 Prozent
- Geteilte Meinung der Kunden zu stark schwankenden Preisen
- Interesse an E-Fahrzeugen in Deutschland stagniert
- Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen deutschen und chinesischen Marken in China

Volatile Zeiten und steigende Preise haben auch in der Automobilbranche ihre
Spuren hinterlassen. Gemäß der globalen Automobilstudie von Simon-Kucher sinkt
die Kaufkraft in Deutschland bei mehr als 50 Prozent der Befragten. Das führt
dazu, dass Neukäufe zurückgestellt und Autos länger gefahren werden: Dies gaben
49 Prozent der Befragten an. Der Preis rückt gegenüber dem Vorjahr für deutsche
Kunden noch stärker in den Fokus.

Kaufinteressenten erwarten höhere Preise

Ein inflationsbedingter Anstieg der Autopreise wird von Kunden in Deutschland
weiter erwartet. Während das angegebene durchschnittliche Budget für einen
Neuwagenkauf in Deutschland im Jahr 2022 noch bei 34.200 Euro lag, ist es in
diesem Jahr auf 38.900 Euro gestiegen. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den
Leasingraten ab.

"Kunden rechnen mit gestiegenen und weiter steigenden Preisen, gleichzeitig
zeigt sich eine Zurückhaltung beim Kauf", sagt Martin Gehring, Senior Partner
und Head of Automotive bei Simon-Kucher. "Hersteller und Händler müssen die
weiterhin kaufbereiten Kundensegmente gezielt ansprechen und gleichzeitig
flexibel Nachfrage und Rabatte ausbalancieren."

Preisänderungen im monatlichen, wöchentlichen oder gar täglichen Rhythmuswerden
von Kunden unterschiedlich bewertet: 40 Prozent der deutschen Kunden halten
diese für nicht fair. 52 Prozent sehen darin aber auch die Chance, dadurch ein
besseres Angebot zu erhalten.

Auto-Abonnements als mögliche Alternative

Das Interesse an Auto-Abonnements bleibt mit 46 Prozent weiterhin hoch. Die
Befragten gaben an, dass sie die zusätzliche Sicherheit und Flexibilität von
Auto-Abonnements schätzen. Insbesondere der kostenlose Service und die Wartung
überzeugen 44 Prozent der Befragten. Ebenfalls 44 Prozent schätzen die
Flexibilität bei der Laufzeit. "In wirtschaftlich unsicheren Zeiten scheint für
viele Kunden ein Auto-Abo mit kurzer Laufzeit die kalkulierbarste Alternative zu
sein", sagt Matthias Riemer, Partner und Automobilexperte bei Simon-Kucher.
"Trotz der genannten Vorteile von Auto-Abos führen diese jedoch nicht zu einer
signifikant höheren Zahlungsbereitschaft im Vergleich zu Kauf oder Leasing.
Anbieter von Auto-Abos müssen diese preislich, aber auch inhaltlich geschickt
gegenüber dem traditionellen Geschäft positionieren und auf die interessierten
Kundensegmente abstimmen."

Global steigendes Interesse an E-Mobilität, gleichbleibende Nachfrage in
Mitteleuropa

Mit 89 Prozent Kaufinteresse an einem Elektrofahrzeug liegt China global an der
Spitze. Auch im Vorzeigemarkt Norwegen ist die Vorliebe für Elektrofahrzeugen
von 68 auf 74 Prozent weiter gestiegen. "Nachdem das Interesse in den letzten
Jahren stark gestiegen ist, zeichnet sich in Deutschland derzeit ein Stillstand
bei etwa 53 Prozent ab. Jetzt kommt es auf die richtigen Fahrzeuge, eine
funktionierende Infrastruktur und moderate Strompreise an, um aus Interessenten
tatsächliche Käufer zu machen und weitere Kundensegmente zu erreichen", so
Martin Gehring.

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen deutschen und chinesischen Marken in China

Deutsche Automarken sind laut Studie in vielen Ländern weiterhin die erste Wahl
beim Autokauf. Dies galt auch lange für China. Verkaufszahlen aus China und die
Studienergebnisse zeigen, dass chinesische Kunden inzwischen ebenso gerne zu
lokalen Produkten greifen: 85 Prozent der Befragten in China würden ein
deutsches Fahrzeug in Betracht ziehen, 84 Prozent ein chinesisches. In
Deutschland sind 18 Prozent der Befragten offen für den Kauf einer chinesischen
Marke. Unter den aktuellen Fahrern von Elektroautos sind es sogar 26 Prozent.
"Der globale Wettbewerbsdruck steigt", so Matthias Riemer. "Deutsche Hersteller
müssen sich selbst neu erfinden und können sich nicht auf einem westlichen
Markenbonus ausruhen. Ein klares Verständnis davon, was Kunden erwarten und
wofür sie bereit sind, Geld auszugeben, wird immer wichtiger", ergänzt Matthias
Riemer.

*Über die Studie: Die globale Automobilstudie wurde von Simon-Kucher im Frühjahr
2023 in Europa, Amerika und Asien durchgeführt. Mehr als 8.235 Privatkunden, die
in naher Zukunft den Kauf, die Finanzierung oder Leasing eines Neu- oder jungen
Gebrauchtwagens planen (darunter 1.006 in Deutschland), wurden zu aktuellen und
zukunftsorientierten Themen rund um Auto und Mobilität befragt.

Über Simon-Kucher

Simon-Kucher ist eine globale Unternehmensberatung mit über 2.000 Mitarbeitenden
in 30 Ländern weltweit. Unser Fokus: "Unlocking better growth". Wir helfen
unseren Kunden verantwortungsvoll und nachhaltig zu wachsen, indem wir jeden
Aspekt ihrer Unternehmensstrategie optimieren, von Produkten und Preisen bis hin
zu Innovation, Digitalisierung, Marketing und Vertrieb.

Mit 37 Jahren Erfahrung in Monetarisierung und Pricing gelten wir als weltweit
führend in den Bereichen Preisberatung und Unternehmenswachstum.

http://www.simon-kucher.com

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