Insider - Staatsanwalt ermittelt gegen Ex-DWS-Chef

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Frankfurt/Berlin (Reuters) - Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat einem Insider zufolge ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen DWS-Chef Asoka Wöhrmann eingeleitet.

Der frühere Chef der Deutsche-Bank-Fondstochter stehe unter Verdacht, Kapitalanlagebetrug im Rahmen von sogenanntem Greenwashing begangen zu haben, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer Person mit Kenntnissen des Verfahrens am Freitag. Die Staatsanwaltschaft bestätigte Reuters gegenüber Ermittlungen gegen eine Einzelperson, ohne Namen zu nennen.

Die DWS gab keinen Kommentar zu den Ermittlungen gegen Wöhrmann ab. Dessen Anwalt erklärte auf Anfrage: "Die umfassenden internen Untersuchungen der DWS zu den Vorwürfen bereits im Jahr 2022 haben keinerlei Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten meines Mandanten ergeben." Dies sei auch im Bericht des Aufsichtsrats im Geschäftsbericht der DWS 2022 bestätigt worden. Zuerst hatte das "Handelsblatt" unter Berufung auf informierte Kreise über das Ermittlungsverfahren berichtet.

Deutsche und US-Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf Kapitalmarktbetrug schon länger gegen die DWS. Eine ehemalige Mitarbeiterin hatte der Fondsgesellschaft Greenwashing vorgeworfen. Die DWS soll demnach grüne Fonds nachhaltiger dargestellt und verkauft haben, als sie es waren. Die DWS arbeite seit dem Beginn dieser Ermittlungen mit den Behörden zusammen und werde das auch weiter tun, erklärte das Unternehmen. "Wir stehen weiterhin zu unseren Finanzveröffentlichungen und den Prospekten unserer Fonds."

Im vergangenen Sommer hatte die Deutsche-Bank-Tochter ihren damaligen Chef Wöhrmann ausgetauscht. Wöhrmann arbeitet seit Mai beim Augsburger Immobilien-Investor Patrizia und soll dort Firmengründer Wolfgang Egger an der Spitze des Unternehmens ablösen.

(Bericht von Tom Sims und Myria Mildenberger, bearbeitet von Scot W. Stevenson, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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