Rückläufige Corona-Geschäfte machen Qiagen weiter zu schaffen

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Frankfurt (Reuters) - Der Diagnostikkonzern Qiagen hat weiter mit dem Nachfragerückgang bei Coronatests zu kämpfen.

Im dritten Quartal sank der Umsatz deshalb um fünf Prozent auf 476 Millionen Dollar. Zu konstanten Wechselkursen stand ein Umsatz von 470 Millionen Dollar zu Buche - mehr als die zuletzt prognostizierten mindestens 465 Millionen Dollar. Qiagen kam dabei ein Wachstum bei Nicht-Covid-Produkten von fünf Prozent zu Gute. Insbesondere beim Tuberkulose-Test legte der Umsatz um ein Viertel auf mehr als 100 Millionen Dollar zu, wie Finanzchef Roland Sackers am Dienstag sagte. Der bereinigte Gewinn je Aktie sank binnen Jahresfrist um sechs Prozent auf 50 Cent. Unter dem Strich fiel das Konzernergebnis um ebenfalls sechs Prozent auf 78 Millionen Euro.

Qiagen profitierte im Vorjahr noch von hohen Umsätzen mit Covid-19-Produkten, bekommt aber bereits seit längerem eine deutliche geringere Nachfrage nach Coronatests zu spüren. Das Unternehmen befinde sich nun in den letzten Quartalen, "in denen wir unsere Ergebnisse mit dem Jahr 2022 vergleichen, das von Umsätzen mit Covid-19-Tests geprägt war. Außerdem müssen wir uns auch mit einem zunehmend herausfordernden makroökonomischen Umfeld auseinandersetzen", sagte Vorstandschef Thierry Bernard. "Wir wollen im vierten Quartal 2023 ein solides Umsatzwachstum erzielen und unsere Ergebnisse verbessern. Zudem bereiten wir uns auf weiteres Wachstum und Expansion im Jahr 2024 und darüber hinaus vor."

Für das Gesamtjahr bekräftigte Qiagen seine im Sommer gesenkten Jahresziele und erwartet zu konstanten Wechselkursen einen Umsatz von mindestens 1,97 (Vorjahr: 2,26) Milliarden Dollar sowie einen bereinigten Gewinn je Aktie von mindestens 2,07 (2,46) Dollar. Sackers zeigte sich zuversichtlich, dass Qiagen zukünftig wieder wachsen werde. In der ersten Jahreshälfte 2024 dürfte es jedoch ähnlich schwierig werden wie in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres. Er habe keine Zweifel am mittelfristigen Wachstum des Unternehmens, doch eine genaue Prognose sei noch verfrüht und werde erst zum Jahresbeginn bekanntgegeben. Eine Konsolidierung der Branche erwartet der Finanzchef in nächster Zeit nicht, das unsichere makroökonomische Umfeld werde wohl noch eine Weile anhalten.

Mit ergänzenden Zukäufen will Sackers das Wachstum von Qiagen ankurbeln. Offen zeigte er sich insbesondere für Übernahmen im Bereich der Bioinformatik. "Die Möglichkeiten dazu haben sich in den letzten Monaten verbessert." Auch andere Formen der Zusammenarbeit wie etwa Joint Ventures wären denkbar, doch eine Übernahme von kleineren Startups sei am wahrscheinlichsten. Zudem wolle er weiter Forschung und Entwicklung investieren.

An der Börse stiegen die im Dax notierten Qiagen-Aktien um mehr als drei Prozent.

(Bericht von Patricia Weiß und Philipp Krach, redigiert von Sabine Wollrab.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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