US-Kongressausschüsse knöpfen sich China-Geschäft von ABB vor
Zürich (Reuters) - Der US-Kongress nimmt den Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB in Zusammenhang mit seinem China-Geschäft unter die Lupe.
Zwei Parlamentsausschüsse, die sich mit der Untersuchung von Sicherheitsbedrohungen und Risiken durch Peking befassen, forderten ABB-Konzernchef Björn Rosengren auf, sich bei einer öffentlichen Anhörung zu erklären. Die Ausschüsse des Repräsentantenhauses wollten prüfen, ob die Beziehungen von ABB zu chinesischen Staatsunternehmen US-Behörden und US-Häfen Spionagerisiken aussetzten und die Nationale Sicherheit gefährdeten, hieß es in dem von der Publikation "Politico" veröffentlichten Brief.
ABB erklärte in einer Stellungnahme, das Unternehmen prüfe das Schreiben und beabsichtige, gegebenenfalls zu antworten. "Wir nehmen diese Angelegenheit ernst." Die USA und China sind die wichtigsten Märkte für den Hersteller von Robotern, Antrieben und Steuerungen. Die ABB-Aktien sackten 3,3 Prozent ab.
Dem Brief zufolge verlangten die Ausschüsse im Juli Dokumente von ABB zu Risiken für US-Häfen. Dazu gehörten Informationen zur Klärung der Geschäftsbeziehung mit Shanghai Zhenhua Heavy Industries (ZPMC). Zudem sollte der Zürcher Konzern die Beziehungen zu staatlichen US-Stellen, die sich mit Verteidigung und geheimdienstlichen Tätigkeiten befassen, erläutern. Konkret wollte die Abgeordneten wissen, ob sich ABB an die chinesischen Sicherheitsgesetze gehalten habe. ABB habe erklärt, dass sich das Unternehmen in allen Ländern an das geltende Recht halte. Dies Antwort beurteilten die Ausschüsse als "beunruhigend".
Die Installation von ABB-Ausrüstung durch ZPMC-Ingenieure in auf Hafenkräne, die in den USA eingesetzt werden sollen, sei ein Sicherheitsrisiko. ABB solle die Praxis überdenken und die Technologie nach der Ankunft der Kräne in den USA montieren. Bei der Anhörung solle ABB-USA-Vertreter Michael Gray erklären, ob dem Konzern die Zusammenarbeit mit US-Regierungsstellen noch anvertraut werden könne. ZPMC konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht werden.
(Bericht von John Revill, Liz Lee und Oliver Hirt; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)