Hybrid-Boom treibt Toyota an - Gewinnziel angehoben

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Tokio (Reuters) - Der Nachfrageboom bei seinen Hybridfahrzeugen und margenstarken Autos stimmt Toyota zuversichtlicher: Der weltgrößte Autobauer hob am Dienstag nach einem kräftigen Gewinnanstieg im dritten Quartal seine Prognose für das bis Ende März laufende Bilanzjahr an.

Der japanische Konzern erwartet nun einen Gewinn von 4,9 Billionen Yen (rund 31 Milliarden Euro) statt der bisher in Aussicht gestellten 4,5 Billionen. Die neue Prognose liegt über den Schätzungen der Analysten, die 4,6 Billionen Yen erwartet hatten. Das überzeugte die Anleger: Die Aktie zog um 4,4 Prozent an.

Die höhere Prognose des Branchenprimus steht im Gegensatz zu den mauen Aussichten vieler Konkurrenten, die vor einem verhaltenen Umsatzwachstum gewarnt und Produktionskürzungen in diesem Jahr wegen der hohen Zinsen und einer nachlassenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen (EVs) angekündigt haben. Toyota hinkte bisher bei EVs noch hinterher, dürfte aber in diesem Jahr die Konkurrenz übertreffen, was auf die starke Nachfrage nach seinen Hybridfahrzeugen zurückzuführen ist. Vor mehr als einem Vierteljahrhundert war Toyota mit dem Modell Prius als Pionier der Hybridtechnologie an den Start gegangen.

Mit einem Rekordabsatz von 11,2 Millionen Fahrzeugen war Toyota 2023 das vierte Jahr in Folge der weltweit größte Autobauer vor Volkswagen, die 9,2 Millionen Fahrzeuge auslieferten.

SCHWACHER YEN HILFT AUF DIE SPRÜNGE

Im abgelaufenen Quartal schoss der Gewinn - auch getrieben vom schwachen Wechselkurs der Landeswährung gegenüber dem Dollar - um knapp 76 Prozent auf 1,68 Billionen Yen. Analysten hatten im Schnitt nur mit 1,3 Billionen Yen gerechnet. Rückenwind verlieh der Absatz von Hybridfahrzeugen, der um 46 Prozent in die Höhe schnellte. Das sorgte für einen Anstieg des Gesamtabsatzes um elf Prozent. Mit Blick auf die regionale Verteilung war Nordamerika mit einem Umsatzplus um 28 Prozent der volumenstärkste Markt.

Toyota kann derzeit mit seinen Hybrid-Modellen punkten, da viele Käufer sie als Alternative zu reinen Elektroautos vorziehen. Diese sind noch relativ teuer. Skepsis über die Reichweite der Batterien und mangelnde Lademöglichkeiten schrecken Kunden ab. Toyota-Modelle mit Hybridantrieb, bei denen eine integrierte oder eine extern aufladbare Batterie den Verbrennungsmotor ergänzt und den Spritverbrauch senken soll, machten im vergangenen Jahr etwa 30 Prozent des Absatzes aus. Der Anteil reiner E-Autos lag unter einem Prozent.

(Bericht von Daniel Leussink; geschrieben von Ilona Wissenbach und Anneli Palmen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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