Nestle und Danone versprechen Ende der scharfen Preiserhöhungen

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Zürich/London/Paris (Reuters) - Mit Nestle und Danone haben zwei der weltgrößten Konsumgüterhersteller für das laufende Jahr eine Drosselung der Preiserhöhungen in Aussicht gestellt.

"Die Preiserhöhungen werden in diesem Jahr viel niedriger ausfallen als im letzten Jahr", sagte Nestle-Konzernchef Mark Schneider am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz und fügte an, dass es sich um eine "ziemlich universelle" Entwicklung handeln dürfte. Ähnlich äußerte sich Danone-CEO Antoine de Saint-Affrique. "Wir befinden uns in einer Welt, in der sich die Inflation verlangsamt." Es werde allerdings weiterhin Preisausschläge geben, so der Lenker des Herstellers von Evian-Mineralwasser oder Activia-Joghurt.

Die Konsumgüterbranche hat den Verbrauchern seit mehr als zwei Jahren deutlich höhere Preise aufgebürdet. Der Trend begann mit der Covid-Pandemie und wurde durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine noch verschärft. Vom Sonnenblumenöl bis zu den Frachtkosten wurde alles teurer und brachte insbesondere Kunden mit einer dünneren Brieftasche in Bedrängnis. "Was wir in den letzten zwei Jahren erlebt haben, war definitiv ein Anstieg der Lebensmittelpreise von historischem Ausmaß", sagte Schneider. Das Schweizer Unternehmen, das Maggi-Brühwürfel, KitKat-Schokoladenwaffeln und Nescafe-Kaffee herstellt, ist der weltweit größte Hersteller von verpackten Lebensmitteln. "Das letzte Mal, dass wir zwei aufeinanderfolgende Jahre mit einer ähnlich hohen Lebensmittelpreisinflation erlebt haben, war in den 1970er Jahren."

Nestle schraubte die Preise 2023 um 7,5 Prozent hoch, Danone um 7,4 Prozent. Dies führte aber dazu, dass viele Kunden begannen, nach billigeren Alternativen zu den Markenprodukten Ausschau zu halten. "Es ist verständlich, dass die Verbraucher vor diesem Hintergrund reagieren, indem sie auf preisgünstigere Marken ausweichen oder Eigenmarken bevorzugen", erklärte Schneider. Die Folge: Sowohl Nestle als auch Danone setzten im Vorjahr weniger ab. Investoren hatten gewarnt, dass die Unternehmen die Preiserhöhungen zu weit treiben könnten. Dass höhere Preise ihren Tribut fordern, hat auch ein weiterer Branchenriese angedeutet: Die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sei weiterhin enttäuschend, so Unilever-Chef Hein Schumacher Anfang des Monats.

Doch nun will Nestle die Produktabsatz wieder zur Wachstumslokomotive machen. Mit dem fehlenden Rückenwind von markanten Preiserhöhungen stellten die Konzerne verhaltenere Wachstumsraten für 2024 als im Vorjahr in Aussicht. Nestle erwartet ein organisches Umsatzwachstum von vier Prozent, Danone peilt ein Wachstum des bereinigten Umsatzes von drei bis fünf Prozent an.

Während sich die Danone-Aktien knapp halten konnten, sackten Nestle fast fünf Prozent ab und waren damit Schlusslicht unter den 50 größten europäischen Firmen. "Ein Jahr zum vergessen für Nestlé", erklärte Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy. Das relativ schwache Volumenwachstum sowie das selbstverschuldete Problem im Bereich Nestlé Health Science hinterließen einen bitteren Beigeschmack. Nestle müsse Maßnahmen ergreifen, um dem Unternehmen neuen Schub zu geben.

(Bericht von Oliver Hirt, Richa Naidu und Dominique Vidalon. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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