Wegen Streiks keine Abflüge von Frankfurt und Hamburg am Donnerstag

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Frankfurt (Reuters) - Ein Streik des Sicherheitspersonals wird Deutschlands größten Flughafen in Frankfurt und den Airport Hamburg am Donnerstag in weiten Teilen lahmlegen.

"Fraport bittet alle Passagiere, die ihre Reise in Frankfurt beginnen, am 7. März nicht an den Flughafen zu kommen und Kontakt mit ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen", teilte der Flughafenbetreiber am Mittwoch mit. Es komme ganztägig zu erheblichen Beeinträchtigungen und Flugausfällen. Ein Zustieg zu Flügen ab Frankfurt sei am Streiktag nicht möglich. Von den für Donnerstag geplanten 1170 Flugbewegungen seien bereits rund 650 annulliert. Der Hamburg Airport teilte mit, alle für Donnerstag geplanten 141 Abflüge seien gestrichen worden. Das Unternehmen rechne mit zahlreichen Umbuchungen auf Freitag und die nachfolgenden Tage.

Der Flughafenverband ADV bezeichnete die Arbeitsniederlegung als weitere Streikeskalation im Luftverkehr, durch den die Reputation des Wirtschafts- und Tourismus-Standortes Deutschland unnötigerweise international großen Schaden nehme. Bundesweit werden dem ADV zufolge über 250.000 Reisende von Flugausfällen betroffen sein.

Auch beim Kabinenpersonal der Lufthansa und deren Tochter Lufthansa CityLine herrscht Streikstimmung. In einer Urabstimmung am Mittwoch sprachen sich die Mitglieder der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO mit jeweils großer Mehrheit für Arbeitskämpfe aus. "Die hohe Beteiligung an den Urabstimmungen zeigt uns, dass unsere Mitglieder unseren Forderungen eindeutig zustimmen und bereit sind, hierfür in den Arbeitskampf zu treten", sagte UFO-Chef Joachim Vázquez Bürger.

Angesichts parallel laufender Streiks kommen auf Reisende in Deutschland starke Beeinträchtigungen zu. Die Gewerkschaft Verdi hatte neben dem Arbeitskampf beim Lufthansa-Bodenpersonal zum Streik bei den Sicherheitskräften an den Airports Frankfurt und Hamburg aufgerufen. Für Donnerstag sei an beiden Flughäfen ein ganztägiger Ausstand in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen geplant. Die Gewerkschaft fordert 2,80 Euro mehr Geld pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten.

Neben den Ausständen an Flughäfen kommt es parallel auch zu Streiks bei der Bahn. Die Lokführergewerkschaft GDL will nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn ab Mittwochabend und Donnerstagfrüh erneut und danach in Wellen ohne Ankündigungsfrist streiken.

(Bericht von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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