US-Energiepolitik

Windenergie-Aktien ziehen an - Equinor darf in USA weiterbauen

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Alberto Masnovo/Shutterstock.com

Eine überraschende Kehrwende in der US-Energiepolitik hat am Dienstag Windenergie-Aktien teils kräftig angeschoben. Die Anleger reagierten erleichtert auf die Entscheidung der Regierung, dass der norwegische Konzern Equinor die Bauarbeiten an dem Projekt "Empire Wind" vor der Küste von New York doch fortsetzen darf.

Es bleibt zwar unklar, ob die Kehrtwende des Weißen Hauses bedeutet, dass es von seiner generellen Ablehnung der Windenergie abrückt. Dennoch verschaffte die Entscheidung einer angeschlagenen Branche, deren Zukunft in den USA infrage gestellt war, eine kleine Atempause. Dementsprechend fielen die Reaktionen an den Börsen aus.

So gewannen die Aktien von Equinor in Oslo gut ein Prozent. Allerdings könnten einige Equinor-Anleger der Wiederaufnahme der Arbeiten an dem Projekt "Empire Wind" mit "gemischten Gefühlen" entgegensehen, sagte Teodor Sveen-Nilsen, Analyst bei Sparebank1 Markets. Denn diese Investoren seien der Ansicht, dass erneuerbare Energien nicht zu den Kernkompetenzen des Unternehmens im Bereich Öl und Gas gehören. Das Projekt biete eine unterdurchschnittliche Rendite, und der Baustopp dürfte das Unternehmen etwa 250 Millionen US-Dollar gekostet haben.

Für die Papiere des dänischen Wettbewerbers Orsted ging es in Kopenhagen um mehr als 14 Prozent nach oben. Damit wurde aber lediglich das Kursniveau der Vorwoche erreicht.

Die Nachricht aus den USA strahle positiv auf den dänischen Konzern aus, schreib der Experte Ahmed Farman vom Analysehaus Jefferies. Denn der Baustopp des Projekts von Equinor habe die Bedenken des Marktes hinsichtlich der Genehmigungs- und Stornierungsrisiken für Orsteds im Bau befindliche Projekte "Revolution Wind" und "Sunrise Wind" deutlich erhöht.

Die Analysten der US-Bank JPMorgan erklärten den Kurssprung auch damit, dass Anleger, die auf fallende Kurse gesetzt hatten, von der Nachricht aus den USA kalt erwischt wurden und nun Orsted-Aktien zukaufen mussten, um ihre Verluste zu begrenzen.

Unter den weiteren Branchenvertretern ging es in Kopenhagen für die Anteilscheine von Vestas um fast sechs Prozent nach oben. Hierzulande gewannen die Nordex-Aktien knapp zwei Prozent. RWE legten um 2,6 Prozent zu und Siemens Energy gewannen 1,7 Prozent.

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