Bitkom: Geschäft mit Firmendaten steht vor Boom

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Frankfurt (Reuters) - Beim Handel mit Firmendaten und deren Einsatz für das eigene Geschäftsmodell steht die deutsche Wirtschaft einer Studie zufolge vor einer Aufholjagd.

In zwei Jahren würden bei knapp der Hälfte der 605 befragten Firmen datengetriebene Geschäftsmodelle sehr stark oder ausschließlich zum Erfolg beitragen, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Erhebung des Digitalverbands Bitkom. Dies sei nahezu eine Verdoppelung im Vergleich zur Gegenwart. "Die deutsche Wirtschaft sitzt auf einem Datenschatz – und immer mehr Unternehmen machen sich auf den Weg, diesen auch zu heben", sagte Verbandspräsident Ralf Wintergerst. Er nannte als Beispiel die Pläne von Siemens, mit Hilfe eigener Daten eine industrielle Künstliche Intelligenz (KI) zu entwickeln.

Der Anteil der Firmen, die Daten auf speziellen Marktplätzen einkaufen, werde sich in den kommenden Jahren voraussichtlich auf 75 Prozent nahezu verdoppeln, schrieben die Autoren der Studie weiter. Die Quote der Anbieter werde sich auf 59 Prozent nahezu vervierfachen. "Auch die öffentliche Hand ist aufgerufen, Daten zur Verfügung zu stellen", betonte Wintergerst. "Die verantwortungsvolle Nutzung von Daten schafft wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert, auf den wir nicht verzichten dürfen."

Allerdings hinkten die heimischen Unternehmen bei der Umsetzung des europäischen "Data Act", der den Umgang mit Daten heimischer Verbraucher und Firmen regelt, hinterher. Gerade einmal fünf Prozent hätten die Vorgaben ganz oder größtenteils umgesetzt. Knapp ein Drittel habe noch nicht einmal damit begonnen. Etwa zwei Drittel der Unternehmen beklagten einen hohen oder sehr hohen bürokratischen Aufwand. Hier sei die Politik gefordert, die Wirtschaft zu unterstützen, mahnte Wintergerst. Der 2023 verabschiedete "Data Act" tritt im kommenden September in Kraft.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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