ROUNDUP: Massiver russischer Angriff auf Ukraine im Gange

dpa-AFX · Uhr

KIEW (dpa-AFX) - Russland hat die Ukraine in der Nacht mit einer ungewöhnlich heftigen Welle von Drohnenangriffen und Marschflugkörpern attackiert. Ziele seien die Hauptstadt Kiew sowie andere größere Städte und Regionen im äußersten Westen des Landes gewesen, meldeten mehrere Nachrichtenportale wie "The Kyiv Independent". In allen Regionen der Ukraine sei Luftalarm ausgelöst worden.

Die ukrainische Luftwaffe warnte demnach, dass mehrere russische Bomber gestartet seien und wahrscheinlich bereits Marschflugkörper abgeschossen hätten. In mehreren Städten seien Explosionen gemeldet worden.

Infolge der Angriffe brachen in Kiew mehrere Feuer in Wohnhäusern ausgebrochen, auch andere zivile Infrastruktur sei in Flammen aufgegangen, berichtete der "Kyiv Independent". Laut Bürgermeister Vitali Klitschko gebe es mindestens drei Verletzte. Nach Angaben der Militärverwaltung könne es im östlichen Teil Kiews zu Notstromausfällen kommen.

Russland schwor Vergeltung

Unklar war zunächst, ob es sich um den erwarteten großangelegten Vergeltungsangriff Russlands nach dem ukrainischen Schlag gegen die russische Bomberflotte am vergangenen Wochenende handelt.

Bei dem Überraschungsangriff hatte der ukrainische Geheimdienst nach monatelanger Vorbereitung mehrere russische Militärflugplätze attackiert, von denen zuvor regelmäßig Kampfflugzeuge zu Angriffen gegen die Ukraine gestartet waren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feierte den Angriff seines Geheimdienstes SBU als "absolut brillanten Erfolg". Es sei die weitreichendste Operation der Ukraine im bisherigen Kriegsverlauf gewesen.

Vom SBU hieß es, insgesamt seien bei den Angriffen, darunter sogar einer bei Irkutsk im fernen Sibirien, mehr als 40 Maschinen im Gesamtwert von sieben Milliarden Dollar (6,1 Milliarden Euro) zerstört worden. Russland habe damit 34 Prozent seiner strategischen Bomberflotte verloren, die Marschflugkörper absetzen können.

Anhand veröffentlichter US-Satellitenbilder ließ sich diese hohe Zahl nicht bestätigen. Das russische Militär sprach lediglich von ein paar beschädigten Flugzeugen bei Murmansk und Irkutsk und bezeichnete die Angriffe als Terrorakt.

Trump als Putins Sprachrohr

Der Kreml hüllte sich nach der für ihn peinlichen Attacke auf eigenem Boden zunächst in Schweigen. Putins Verärgerung wurde dann zuerst durch US-Präsident Donald Trump publik. Nach dessen Telefonat mit dem Kremlchef sagte Trump, Putin habe "sehr deutlich gesagt", dass er auf die Angriffe der Ukraine reagieren müsse.

Später kündigte auch Kremlsprecher Dmitri Peskow indirekt Vergeltung für die Schläge gegen die Bomberflotte an. Er sagte, Russlands Antwort werde zu einem Zeitpunkt und mit den Mitteln erfolgen, die "unsere Militärs für notwendig erachten"./thn/DP/zb

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