Passagierflugzeug in Indien in Gebäude gestürzt - Viele Tote befürchtet

Neu-Delhi (Reuters) - Ein Flugzeug mit 242 Menschen an Bord ist in Indien kurz nach dem Start in ein Wohngebiet gestürzt.
Die Maschine der Fluggesellschaft Air India mit dem Ziel London war vom Flughafen in Ahmedabad im Bundesstaat Gujarat im Westen des Landes gestartet, wie die Polizei und Air India am Donnerstag mitteilten. Nach Polizeiangaben stürzte das Flugzeug am frühen Nachmittag nahe dem Flughafen in ein Gebäude, das als Unterkunft für Ärzte diente. Fernsehbilder zeigten, wie das Flugzeug an Höhe verlor und dann ein Feuerball über Häusern aufstieg.
Nach ersten Angaben der Rettungskräfte wurden allein aus dem Gebäude mindestens 30 Tote geborgen. Das indische Gesundheitsministerium sprach zunächst von vielen Toten infolge des Absturzes, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Im Fernsehen war zu sehen, wie Menschen auf Tragen gelegt und mit Krankenwagen abtransportiert wurden. Nähere Informationen zu Todesopfern oder Verletzten lagen zunächst nicht vor.
Laut der Website Flightradar24 handelte es sich um eine Maschine des Typs Boeing 787-8 Dreamliner, eines der modernsten Passagierflugzeuge. Die Boeing-Aktie gab im vorbörslichen Handel in New York um 6,8 Prozent nach. Boeing arbeite zusammen mit den indischen Behörden an einer Untersuchung des Vorfalls, teilte der US-Flugzeugbauer mit.
Nach Angaben von Air India war das Flugzeug auf dem Weg zum Flughafen London-Gatwick in Großbritannien. Einem Insider zufolge waren unter den 242 Insassen 169 indische Staatsangehörige, 43 Briten, sieben Portugiesen und ein Kanadier. Mindestens elf Kinder seien an Bord gewesen.
Fernsehsender übertrugen Bilder von brennenden Trümmern und dichtem schwarzen Rauch, der in der Nähe des Flughafens in den Himmel stieg. Nach Angaben des Flughafens Ahmedabad setzte die Maschine kurz nach dem Abheben einen Notruf ab. Der Flughafen stellte anschließend den Betrieb ein.
Der indische Ministerpräsident Narendra Modi, der selbst aus dem Bundesstaat Gujarat stammt, ordnete einen umfassenden Rettungseinsatz an. Der britische Premierminister Keir Starmer äußerte sich erschüttert über den Flugzeugabsturz.
(Bericht von Tanvi Mehta, Aditi Shah, Shilpa Jamkhandikar und Shivam Patel, geschrieben von Alexander Ratz und Jörn Poltz, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)