IWF: Zölle und geopolitische Spannungen bremsen Schweizer Wirtschaft

Reuters · Uhr
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Bern (Reuters) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die Schweiz gesenkt.

Zölle und zunehmende geopolitische Spannungen dürften den IWF-Ökonomen zufolge die Wirtschaftsleistung der Alpenrepublik bremsen. "Angesichts des globalen Gegenwinds wird das Wachstum den Projektionen zufolge 2025 und 2026 etwas unter dem Potenzial bleiben", hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten IWF-Länderbericht. Eine Verschärfung der geopolitischen Spannungen, schwankende Energiepreise sowie die Unsicherheit über die Handelspolitik und die Höhe der Zölle könnten sich negativ auf das Vertrauen, die Exporte und die Investitionen auswirken.

Der IWF geht davon aus, dass das Schweizer Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr um 1,3 Prozent zunehmen wird, nachdem bislang ein Wachstum von 1,7 Prozent erwartet worden war. In der erstmals vorgelegten Prognose für 2026 wird ein BIP-Anstieg von 1,2 Prozent veranschlagt. Bis 2030 dürfte sich das Wachstum dann dem Potenzial von 1,5 Prozent annähern. Jüngst hatten bereits die Schweizer Regierung und die Notenbank SNB ihre Wachstumsprognosen gesenkt.

Die IWF-Volkswirte erwarten, dass die Inflation in der Schweiz niedrig bleiben und Ende 2025 bei 0,1 Prozent liegen wird. Im Sog einer expansiven Geldpolitik und höherer Ölpreise dürfte die Jahresteuerung bis Ende 2026 dann auf 0,6 Prozent anziehen. Die SNB hat wegen der sinkenden Inflation ihren Leitzins im Juni auf null Prozent gesenkt und Negativzinsen nicht ausgeschlossen.

Der IWF evaluiert regelmäßig die Wirtschafts- und Finanzlage seiner Mitgliedsstaaten. Die BIP-Schätzungen sind um den Einfluss von Sport-Großereignissen wie etwa Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele bereinigt.

(Bericht von Paul Arnold und John Revill, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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