US-Regierung macht weiter Druck

US-Minister prüft Fed-Umbau - aber keinen Powell-Rücktritt

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: rarrarorro/Shutterstock.com

US-Regierung gegen Fed

Die US-Regierung macht weiter Druck auf den bei ihr unbeliebten Notenbank-Chef Jerome Powell. Finanzminister Scott Bessent fordert eine Überprüfung der Renovierung der Zentrale der Notenbank Fed in Washington.

In einem Beitrag auf der Internetplattform X machte Bessent zwar deutlich, dass er keine Kenntnisse oder Meinung über die Rechtsgrundlage für die Renovierungsarbeiten habe. Allerdings sollte es eine Überprüfung der Entscheidungen für dieses Projekt geben. Gründe für einen Rücktritt Powells als Notenbank-Chef sieht Bessent derzeit nicht.

Powell ist US-Präsident Donald Trump schon lange ein Dorn im Auge. Trump forderte immer wieder Leitzinssenkungen, während Powell angesichts bestehender Inflationsrisiken auf eine umsichtige Geldpolitik setzt und mit Zinssenkungen zögert.

Bessent sieht keinen Grund für Powells Rücktritt

In einem Interview mit dem Wirtschaftsnachrichtensender «Fox Business» machte Bessent auch deutlich, dass er trotz der geforderten Überprüfung der Renovierungskosten keinen Grund für einen Rücktritt sieht. Es deute nichts darauf hin, dass er jetzt sofort zurücktreten sollte, sagte Bessent. Falls Powell bis zum Ende seiner Amtszeit im kommenden Mai das Amt behalten wolle, könne er dies gerne tun, versicherte der Minister.

Zuletzt wurden die gestiegenen Kosten einer Renovierung der Notenbank Powell zur Last gelegt, was das Vorgehen der US-Regierung gegen den Notenbank-Chef auf eine neue Ebene hievte. In der vergangenen Woche gab es Medienberichte, wonach die Entlassung von Powell unmittelbar bevorstehe. Trump hatte die Meldungen aber umgehend dementiert, nachdem die Finanzmärkte negativ auf die Berichte reagiert hatten.

Hürden für Entlassung sind hoch

Die Hürden für die Entlassung des Zentralbankchefs sind hoch. Dafür ist ein «wichtiger Grund» nötig. Juristisch ist die Frage, ob ein US-Präsident einen Notenbank-Chef entlassen kann, nicht vollständig geklärt.

Trump hatte jüngst gesagt, dass die Zentralbank-Renovierung seiner Meinung nach ein solcher Grund sein könnte. «Wenn man 2,5 Milliarden Dollar für eine Renovierung ausgibt, finde ich das wirklich schändlich», kritisierte Trump.

onvista Premium-Artikel

Diageo, Pernod-Ricard und Co.
Schnaps-Aktien in der Krise: Schnäppchen oder zurecht billig?gestern, 14:00 Uhr · onvista
Schnaps-Aktien in der Krise: Schnäppchen oder zurecht billig?
Kolumne von Stefan Riße
Trumps Fed-Attacke könnte verheerende Folgen haben30. Aug. · Acatis
Trumps Fed-Attacke könnte verheerende Folgen haben
Trading-Impuls
Dieser Nasdaq-100-Wert bietet Short-Chancen27. Aug. · onvista
Dieser Nasdaq-100-Wert bietet Short-Chancen

Das könnte dich auch interessieren

Präsident will vor Supreme Court ziehen
Gericht kippt Trumps Zölle – sie bleiben dennoch vorerst in Kraft30. Aug. · dpa-AFX
Gericht kippt Trumps Zölle – sie bleiben dennoch vorerst in Kraft
Yougov-Umfrage
Viele Deutsche haben wenig Ahnung von Geldanlagegestern, 05:00 Uhr · dpa-AFX
Viele Deutsche haben wenig Ahnung von Geldanlage
Dax Tagesrückblick 29.08.2025
Dax rutscht deutlich unter 24.000er-Marke - moderates Wochenminus29. Aug. · onvista
Dax rutscht deutlich unter 24.000er-Marke - moderates Wochenminus
Tarife bleiben dennoch vorerst in Kraft
US-Berufungsgericht: Meiste Trump-Zölle sind rechtswidrig30. Aug. · dpa-AFX
US-Berufungsgericht: Meiste Trump-Zölle sind rechtswidrig