Autobauer stellt Elektro-SUV vor

BMW will sich mit "Neuer Klasse" bei E-Autos absetzen

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Quelle: Jeppe Gustafsson/Shutterstock.com

München (Reuters) - Nach vier Jahren Vorbereitung bringt der Münchner Autobauer BMW seine "Neue Klasse" auf den Markt und will so seine führende Position unter den deutschen Premiumherstellern absichern.

BMW stellte am Freitag im Vorfeld der Automesse IAA als erstes Fahrzeug der Reihe das elektrische SUV iX3 vor. Es handle sich um das größte Zukunftsprojekt von BMW, sagte Konzern-Chef Oliver Zipse. Analysten sprechen von einem wichtigen Fahrzeug für den Autobauer. "Das Auto ist für BMW ein Meilenstein", sagte Pal Skirta, Autoanalyst beim Bankhaus Metzler. Damit könnte es gelingen, auf dem schwierigen chinesischen Markt wieder Boden gut zu machen.

In der Volksrepublik stehen die westlichen Autobauer derzeit massiv unter Druck. Der Absatz von Verbrenner-Spitzenmodellen leidet darunter, dass wegen der hartnäckigen Immobilienkrise viele wohlhabende Kunden sich gegen den Kauf eines Neuwagens entscheiden. Bei Elektroautos dagegen tobt ein Preiskrieg, und eine Vielzahl chinesischer Wettbewerber macht mit einer Modellflut auf sich aufmerksam. Auch in Europa greifen Unternehmen wie BYD oder MG an. "BMW braucht einen großen Wurf mit Blick auf den chinesischen Markt und mit Blick auf die chinesischen Anbieter in Europa", sagte Frank Schwope, Lehrbeauftragter für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule des Mittelstands Berlin. Mit dem Auto sei BMW konkurrenzfähig.

Ziel von BMW: Wettbewerbsfähigkeit in China

Vor allem bei der Software. BMW nennt den Rechner, der für die Fahreigenschaften des Autos zuständig ist, "Heart of Joy". Drei weitere Rechner steuern den Rest. Analyst Skirta ist überzeugt, die Neue Klasse helfe dabei, den Rückstand zu den chinesischen Wettbewerbern bei der Software aufzuholen. Das Auto werde dazu beitragen, dass sich die Lage auf dem chinesischen Markt stabilisiere. "Aber die Zeiten aus der Verbrennerära, als BMW in China starke Margen generiert hat, werden nicht zurückkommen", merkte der Experte an. "Wir werden in China weiterhin die tödliche Spirale aus mehr Technologie für weniger Geld sehen. Die Margen bleiben unter Druck."

In Europa könne die Produktion im neuen Werk im ungarischen Debrecen dabei helfen, die Margenparität zu erreichen, sagte Skirta. Derzeit verdienen Autobauer noch deutlich mehr Geld mit Verbrennermodellen als mit Elektroautos, nicht zuletzt wegen der hohen Kosten für die Batterie. BMW baut den iX3 in Ungarn, wo die Fabrikkosten deutlich niedriger sind als in den deutschen Werken. Skirta sagte, in den kommenden zwei bis drei Jahren könne sich die Margenlücke verringern. Zipse selbst äußerte sich dazu zuletzt nicht direkt. Das strategische konzernweite Ziel einer Gewinnmarge im Autogeschäft zwischen acht und zehn Prozent habe unverändert Bestand, hatte der BMW-Chef bei einer Presseveranstaltung im Juli gesagt.

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