Viele Haushalte bei Strom- und Gasrechnungen in Zahlungsverzug

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Berlin (Reuters) - Viele Haushalte haben Probleme beim Begleichen ihrer Strom- oder Gasrechnungen.

Rund 4,2 Millionen Menschen lebten im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben in Haushalten, die bei Rechnungen von Versorgungsbetrieben in Zahlungsverzug waren. Das entspricht einem Anteil von fünf Prozent der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. 2023 lag er bei 5,4 Prozent. "Besonders Mieterinnen und Mieter konnten entsprechende Rechnungen nicht begleichen", fanden die Statistiker heraus. Während 3,4 Prozent der Menschen aus Eigentümerhaushalten im Zahlungsverzug waren, lag der Anteil bei Mietern mit 6,4 Prozent deutlich höher.

"Nicht nur für das Zahlen von Strom- oder Gasrechnungen reicht für viele das Geld nicht, auch unerwartet anfallende Ausgaben, beispielsweise für die Reparatur oder den Austausch defekter Haushaltsgeräte, können Haushalte vor Schwierigkeiten stellen", so das Statistikamt. Knapp ein Drittel (32,2 Prozent) der Bevölkerung lebte 2024 in Haushalten, die aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht dazu in der Lage waren, unerwartet anfallende Ausgaben aus eigenen finanziellen Mitteln zu stemmen.

Verglichen mit 2023 ist der Anteil leicht gesunken: Damals hatten 35,0 Prozent der Bevölkerung angegeben, nicht über ausreichende finanzielle Rücklagen für unerwartete Ausgaben zu verfügen. Als unerwartet anfallende Ausgabe galt in den beiden vergangenen Jahren eine Summe in Höhe von mindestens 1250 Euro.

Auch Nebenkosten und Nebenkostennachzahlungen bedeuten für viele Mieter eine finanzielle Belastung. Die Preise für Wohnungsnebenkosten sind zuletzt überdurchschnittlich gestiegen: Sie lagen im vergangenen August um 4,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt nahmen im selben Zeitraum um 2,2 Prozent zu. Zu den Wohnungsnebenkosten zählen etwa die Kosten für Wasserversorgung und Müllabfuhr, Gebäudereinigung, Wartung von Aufzügen sowie weitere Aufwendungen.

Für Haushaltsenergie mussten Verbraucher zuletzt hingegen weniger bezahlen: Die Preise für Energieträger wie Strom, Gas, Heizöl, Fernwärme oder feste Brennstoffe wie Holz und Kohle lagen um 2,3 Prozent niedriger als im August 2024. Während der Energiekrise waren diese insbesondere 2022 stark gestiegen und befinden sich weiter auf einem hohen Niveau.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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