Indonesien will Handelsabkommen mit EU nächste Woche besiegeln

Jakarta (Reuters) - Nach jahrelangen Verhandlungen haben die Europäische Union und Indonesien nach Angaben der Regierung in Jakarta letzte Details für ein Handelsabkommen geklärt.
Das Cepa-Abkommen solle am 23. September auf Bali unterzeichnet werden, sagte der indonesische Wirtschaftsminister Airlangga Hartarto am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Die "Financial Times" hatte am Dienstag berichtet, EU-Handelskommissar Maros Sefcovic werde zur Unterzeichnung nach Indonesien reisen. Eine Stellungnahme der EU lag zunächst nicht vor. Der Einigung gingen neunjährige Verhandlungen voraus, die durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzölle gegen beide Seiten in den vergangenen Monaten intensiviert wurden.
Im Juli hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine politische Einigung über das umfassende Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Cepa) bekanntgegeben. Indonesischen Regierungsvertretern zufolge erhält das südostasiatische Land für 80 Prozent seiner Ausfuhren in die EU Zollfreiheit. Zudem sollen nichttarifäre Handelshemmnisse abgebaut werden. Im Gegenzug erhält die EU einen besseren Marktzugang für ihre Agrar- und Industriegüter. Die Regierung in Jakarta hofft auf eine Ratifizierung bis Ende 2026 oder 2027.
Das bilaterale Handelsvolumen belief sich im vergangenen Jahr auf 25,4 Milliarden Euro. Dabei verzeichnete Indonesien einen Handelsüberschuss von 3,8 Milliarden Euro. Die EU ist der fünftgrößte Handelspartner Indonesiens. Zu den wichtigsten Exportgütern Indonesiens in die EU zählen Palmöl, Schuhe und Textilprodukte.
(Bericht von Ananda Teresia, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)