Der Bitcoin hat kurzfristig weiteres Abwärtspotenzial
Bitcoin sinkt seit Wochen, während Gold und Aktien neue Rekorde erklimmen. Ein Blick auf die Charttechnik zeigt, dass die Abwärtsrisiken die Chancen weiterhin überwiegen.
Henry Philippson

Während der S&P500 und der Goldpreis noch vor wenigen Handelstagen ein neue Rekorde markieren konnten, gerät der Preis der wichtigsten Kryptowährung Bitcoin seit etwa sechs Wochen zunehmend unter Druck. Auch die Zinssenkung der US-Notenbank in der vergangenen Woche war keine Unterstützung für den Bitcoin.
Dieser hat seit Mitte August um sechs Prozent nachgegeben, während der S&P500 im gleichen Zeitraum um knapp drei Prozent stieg. Der Goldpreis legte im gleichen Zeitraum sogar über über zwölf Prozent zu.

Einer der Gründe für die relative Schwäche des Bitcoin: Es fehlt aktuell an frischen kurstreibenden Nachrichten, wie beispielsweise regulatorischen Meilensteinen oder neuen ETF-Zulassungen, die traditionell starke Käufe auslösen. Da die Kryptowährung seit Jahresbeginn dennoch etwa 20 Prozent im Gewinn liegt, nehmen da offenbar einige Marktteilnehmer zunehmend ihre Gewinne mit. Wie ist das charttechnische Bild zu beurteilen?
Vorsicht, Rutschgefahr!
Aus charttechnisch Sicht ist der Weg des geringsten Widerstands aktuell klar südwärts beim Bitcoin. Der mittelfristige Aufwärtstrend (Linie schwarz) wurde klar unterboten und der Supertrend-Indikator hat ein Verkaufssignal generiert.
Der Supertrend-Indikator ist ein technisches Tool, das Trends erkennt und Kauf- oder Verkaufssignale liefert. Er nutzt den Average True Range (ATR), um die Volatilität zu messen, und platziert eine dynamische Linie über oder unter den Kurs. Überschreitet der Kurs die Linie, gilt das als Kaufsignal; fällt er darunter, als Verkaufssignal.
Die nächsten Ziele auf der Unterseite liegen im Bereich des EMA200 im Tageschart (Linie blau) bei aktuell etwa 106.000 Dollar, danach ist potenziell sogar ein erneutes Unterschreiten der 100.000er Marke denkbar.
Erst Kurse oberhalb von 118.000 Dollar drehen das kurzfristige Chartbild im Tageschart wieder zu Gunsten der Käuferseite, bis dahin dominieren zunächst die Abwärtsrisiken.
