AKTIE IM FOKUS: Übernahmevereinbarung beschert Electronic Arts Rekordhoch

dpa-AFX · Uhr
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NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktie von Electronic Arts (EA) hat am Montag nach dem unterzeichneten Übernahmeangebot eines Investorenkonsortiums für den Spieleentwickler ihren Rekordlauf fortgesetzt. Das Angebot in Höhe von insgesamt 55 Milliarden US-Dollar oder 210 Dollar je Aktie liegt 25 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag. Der saudi-arabische Staatsfonds Public Investments Fund (PIF) sowie die beiden US-Investmentgesellschaften Silver Lake und Affinity Partners wollen EA von der Börse nehmen. Analysten erwarten nicht, dass Wettbewerbshüter der Übernahme Steine in den Weg legen werden.

Die Aktie von EA gewann zuletzt 4,6 Prozent auf 202,26 Dollar, nachdem sie bis auf 203,75 Dollar gestiegen war. Bereits am Freitag war sie um knapp 15 Prozent auf ein Rekordhoch geschnellt, nachdem Gerüchte über das nun bekannt gegebene Geschäft kursiert hatten. Das Unternehmen, das Spiele wie "Sports FC", "Apex Legends", "Battlefield 6", "The Sims" und "Madden NFL" entwickelt hat, stehe angesichts einer milliardenschweren Übernahmeofferte kurz vor dem Abschied von der Börse, hatte das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Kreise geschrieben. Dabei hatte die Wirtschaftszeitung auch schon die Namen der Interessenten genannt und über ein Gebot von "bis zu 50 Milliarden Dollar" berichtet.

Laut Analyst Markus Leistner von der DZ Bank könnte "einzig US-Präsident Donald Trump ein Zustandekommen des Deals blockieren oder an Bedingungen knüpfen". Dabei erinnerte er an die Intervention Trumps beim Kauf von Nippon Steel. Allerdings geht der DZ-Bank-Experte mit Blick auf EA nicht von einem Veto des US-Präsidenten aus, da Affinity Partners von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner geleitet wird. Nach den Neuigkeiten an diesem Tag rät Leistner nun zum Verkauf der Aktie, die er bislang mit "Kaufen" und einem fairen Wert von 182 Dollar eingestuft hatte.

UBS-Analyst Christopher Schoell hob sein Kursziel nach der Mitteilung von 167 auf 210 Dollar an und beließ sein Anlageurteil auf "Neutral". Die Spielebranche befinde sich in einer frühen Konsolidierungsphase "und Online-Franchises mit großen globalen Zielgruppen werden zunehmend als strategisch wichtig angesehen", schrieb er. Schoell sieht eine mögliche Konsolidierung unter den Spiele-Anbietern sowie auch eine zwischen dem Spiele-Bereich und anderen Medienformen. "Nach Abschluss der Transaktion wird Take Two Interactive der verbleibende börsennotierte US-Entwickler mit einem AAA-Rating sein, und wir erwarten daher eine Unterstützung der Bewertung." Dessen Aktie stieg zuletzt um 1,2 Prozent auf 259,22 Dollar.

Der DZ-Bank-Analyst verwies zudem darauf, dass im Falle einer erfolgreichen Übernahme dies die zweitgrößte Übernahme in der Spiele-Branche nach dem Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft für knapp 69 Milliarden Dollar wäre.

Ihm zufolge will der saudi-arabische Staatsfonds, der bereits knapp zehn Prozent an EA hält, mit dem Zukauf "seine Ambitionen im Sport- und Spielebereich weiter unterstreichen". PIF verfüge in der Branche "über sehr viel Einfluss durch unzählige Sponsorenverträge und Unternehmensbeteiligungen", etwa an Nintendo. "Zudem findet in diesem Jahr die E-Sports-Weltmeisterschaft mit einem Preisgeld von 70 Millionen US-Dollar in Saudi-Arabien statt. Darüber hinaus ist das Land 2034 Austragungsort der FIFA-Fußball Weltmeisterschaft."/ck/he

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