Bei Kriegsende: Experten rätseln über Reaktion von Hamas-Verbündeten

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WASHINGTON (dpa-AFX) - Bei einem möglichen Ende des Gaza-Kriegs sind die Reaktionen des Irans sowie der mit der islamistischen Hamas verbündeten proiranischen Milizen nach Ansicht von Militärexperten offen. Das Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington schreibt in seinem Lagebericht, sowohl der Iran und die libanesische Hisbollah hätten die Zustimmung der Hamas zu einer Waffenruhe sowie deren "implizite Ablehnung des US-Plans als Ganzes" unterstützt. Sie hätten zudem den Einspruch der Hamas gegen die späteren Phasen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump zur politischen Verwaltung des Gazastreifens befürwortet. Das deute darauf hin, dass beide für eine Fortsetzung des Krieges durch die Hamas seien.

Nach Beginn des Gaza-Kriegs hatten auch proiranische Milizen wie die Hisbollah im Libanon und die Huthi im Jemen in Solidarität mit der Hamas Israel mit Raketen und Drohnen angegriffen. Sie gehören zu Irans "Achse des Widerstands". Die Hisbollah gilt seit einem offenen Krieg mit Israel inzwischen als stark geschwächt. Die israelische Luftwaffe greift auch immer wieder Ziele der Huthi im Jemen an.

Im Juni führte Israel zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran und bombardierte zusammen mit den USA zentrale Atomanlagen des Landes. Teheran reagierte mit heftigen Raketenangriffen auf Israel. Einige Beobachter sehen den Terrorüberfall der Hamas vor zwei Jahren als Beginn einer Kettenreaktion, die letztlich Irans "Achse des Widerstands" zu Fall bringen könnte.

Die ISW-Denkfabrik schreibt weiter, es sei auch unklar, ob die Huthi ihren Raketen- und Drohnenbeschuss auf Israel bei einer dauerhaften Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas einstellen würde. Ein ranghohes Huthi-Mitglied habe gesagt, internationale Vermittler sollten sich nicht auf die Entwaffnung der Hamas konzentrieren, "weil unsere Waffe die Waffe der Hamas und unser Einsatzgebiet das Einsatzgebiet der Hamas ist". Damit habe das Huthi-Mitglied angedeutet, dass die Miliz die Hamas auch dann weiter unterstützen werde, wenn diese entwaffnet werde./hme/DP/zb

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