Österreich prüft Entzug der Staatsbürgerschaft von Ex-Wirecard-Manager Marsalek

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Wien (Reuters) - Dem flüchtigen Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek droht der Verlust seiner österreichischen Staatsbürgerschaft.

Das Innenministerium in Wien prüft einen entsprechenden Antrag zur Entziehung, wie es am Dienstag mitteilte. Grund dafür seien Medienberichte der vergangenen Wochen über Marsaleks Aufenthalt und Aktivitäten in Russland. Diese hätten eine umfassende Prüfung in enger Kooperation mit der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) erforderlich gemacht.

Marsalek war bis zur Insolvenz im Sommer 2020 Vorstand des deutschen Zahlungsabwicklers Wirecard. Der damalige Dax-Konzern war nach der Aufdeckung eines milliardenschweren Bilanzbetrugs zusammengebrochen. Marsalek tauchte daraufhin unter und wird seitdem von der deutschen Justiz mit internationalem Haftbefehl gesucht. Er wird in Russland vermutet, wo er Medienberichten zufolge für russische Geheimdienste tätig sein soll.

Ein Entzug der Staatsbürgerschaft ist in Österreich unter anderem möglich, wenn eine Person im Dienst eines fremden Staates den Interessen oder dem Ansehen Österreichs schadet, etwa durch Spionage. Weitere Gründe sind der Eintritt in den Militärdienst eines anderen Staates, der freiwillige Kampf für organisierte bewaffnete Gruppen im Ausland oder eine rechtskräftige Verurteilung wegen bestimmter Terrorismusdelikte.

(Bericht von Francois Murphy und Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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