Russland: Impuls für Frieden mit Ukraine ist verpufft

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Moskau (Reuters) - Der Impuls für ein Friedensabkommen mit der Ukraine ist nach russischer Darstellung verpufft.

Diesen Impuls habe es nach dem Gipfeltreffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump im August gegeben, sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow am Mittwoch den staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Interfax und RIA zufolge. Den Europäern warf er vor, Friedensbemühungen zu torpedieren. Das mögliche Auftauchen von US-Tomahawk-Raketen in der Ukraine würde zudem eine "qualitative" Veränderung der Lage bedeuten, fügte Rjabkow hinzu.

Russland drohte für den Fall einer Lieferung von US-Tomahawk-Raketen an die Ukraine mit einer harten Reaktion. "Wir kennen diese Raketen sehr gut, wie sie fliegen und wie man sie abschießt", sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Parlaments, Andrej Kartapolow, der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge. Man habe sich in Syrien mit ihnen befasst, es gebe also nichts Neues. "Probleme bekommen nur diejenigen, die sie liefern und die sie einsetzen", sagte Kartapolow. Die Führung in Moskau habe bislang keine Anzeichen dafür gesehen, dass die Ukraine Abschussrampen für Tomahawk-Raketen vorbereitet. Sie könne dies nicht verheimlichen, falls sie solche Raketen bekäme. Sollte dies dennoch geschehen, werde Russland Drohnen und Raketen einsetzen, um die Abschussrampen zu zerstören, sagte Kartapolow.

Ob die USA weitreichende Tomahaws zur Verfügung stellen, ist noch unklar. Trump sagte Anfang der Woche, er wolle wissen, was die Ukraine mit den Tomahawks vorhabe, bevor er deren Lieferung zustimme, weil er den Krieg nicht eskalieren wolle.

Trump und Putin hatten sich am 15. August auf einem Luftwaffenstützpunkt aus der Zeit des Kalten Krieges in Anchorage im US-Bundesstaat Alaska getroffen, um Wege für ein Ende des Krieges in der Ukraine zu finden. Russland hatte sein Nachbarland am 24. Februar 2022 in einer großangelegten Invasion überfallen. Der US-Präsident hat sich wiederholt enttäuscht darüber geäußert, dass Putin den Krieg noch immer nicht beendet hat.

Rjabkow, der für die Beziehungen zu den USA und die Rüstungskontrolle zuständig ist, warf den europäischen Staaten, die die Ukraine unterstützen, nun vor, die Friedensbemühungen erfolgreich zu torpedieren. "Leider müssen wir zugeben, dass das starke Engagement von Anchorage für ein Abkommen durch die Bemühungen der Kriegsgegner und -befürworter weitgehend erschöpft wurde", zitierten ihn Nachrichtenagenturen. "Dies ist das Ergebnis destruktiver Aktivitäten, vor allem der Europäer."

(Reuters-Bericht; bearbeitet von Sabine Ehrhardt, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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