Letzte Station Museum: «Tante Ju» bei Lufthansa angekommen

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Geschichte der Lufthansa

Frankfurt/Main (dpa) - Nach der «Super Star» ist nun auch die «Tante Ju» im geplanten Showroom der Lufthansa am Frankfurter Flughafen angekommen. Die beiden historischen Flugzeuge sollen ab dem kommenden Jahr zu Publikumsmagneten im neuen Besucher- und Konferenzzentrum direkt neben der Lufthansa-Konzernzentrale werden.

Die Junkers Ju 52 mit der historischen Kennzeichnung D-AQUI ist dabei die deutlich ältere Maschine. Vielen Luftfahrt-Fans ist das Flugzeug mit der charakteristischen Wellblech-Haut noch von Rundflügen in Frankfurt oder beim Hamburger Hafenfest bekannt. In den vergangenen Jahren wurde sie von Enthusiasten des «Quax»-Vereins in Paderborn restauriert.

Rundflüge wurden gestoppt

Das Flugzeug kann aber nicht mehr aus eigener Kraft abheben, nachdem der Konzern die Rundflüge aus Kosten- und Sicherheitsgründen gestoppt hat. Im August 2018 war eine mit 20 Menschen voll besetzte Schwestermaschine in den Schweizer Alpen abgestürzt. Das Wrack offenbarte damals schwere technische Mängel, die zuvor von außen nicht erkennbar gewesen waren.

Die 1936 in Dessau gebaute Lufthansa-Ju hat eine wechselvolle Geschichte mit Stationen in Norwegen, auf südamerikanischen Öl-Plattformen und in US-Flugshows hinter sich. Die genaue Zahl der geleisteten Flugstunden kennt niemand. Für die Lufthansa, die den Flieger auf Initiative begeisterter Piloten 1984 zurückerwarb und in Hamburg umfassend restaurierte, hat sie seitdem rund 11.500 Stunden absolviert.

In vielen Museen präsent

In den 1930er-Jahren bestand zeitweise die halbe Flotte der damaligen Deutsche Luft Hansa AG aus den dreimotorigen Maschinen vom Typ Ju 52, die jeweils 15 Passagiere transportieren konnten. Das Flugzeug wurde im Zweiten Weltkrieg von der Reichsluftwaffe als Transporter und Bomber eingesetzt. Historische Exemplare der Junkers-Originale und südamerikanischer Lizenz-Nachbauten sind in zahlreichen Technikmuseen im In- und Ausland ausgestellt. Insgesamt wurden rund 4.800 Exemplare des zuverlässigen Flugzeugs gebaut.

Das zweite Flugzeug der Ausstellung, eine 1958 gebaute Lockheed Super Star aus der Constellation-Baureihe, war vor wenigen Wochen per Schwertransport in Frankfurt eingetroffen. Rumpf, Tragflächen und die vier Motoren werden vor Ort wieder zusammengebaut. Bei der Super Star hat die Lufthansa Technik ambitionierte Pläne aufgegeben, Nostalgie-Flüge für Passagiere anzubieten.

Die Deutsche Lufthansa AG feiert im kommenden Jahr den 100. Jahrestag der Gründung der ersten Luft Hansa, die 1926 auf Drängen der deutschen Reichsregierung gegründet wurde. Mit einer neuen Unternehmensgeschichte will sich der MDax-Konzern auch den Verstrickungen in die nationalsozialistische Gewaltherrschaft stellen.

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