Jeder dritte Selbstständige will 2026 weniger investieren

Reuters · Uhr
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Berlin, 09. Dez (Reuters) - Viele Selbstständige wollen wegen unklarer Rahmenbedingungen im kommenden Jahr weniger investieren.

Ein gutes Drittel plant geringere Investitionen, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage mitteilte. Nur jeder Sechste hat demnach vor, mehr zu investieren. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft plant knapp ein Viertel der Unternehmen, die Investitionen 2026 auszuweiten.

Die große Mehrheit der Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen ist auf Eigenkapital angewiesen: 91 Prozent nennen dies als ihre Hauptfinanzierungsquelle. Jeweils etwa 22 Prozent setzen auf Leasing und Beteiligungskapital als Finanzierungsform, während 15 Prozent Unterstützung von Familie und Freunden erhalten. Bankkredite spielen für 46 Prozent eine Rolle, werden aber ungleich genutzt: Kleinstunternehmen greifen wesentlich häufiger darauf zurück als Soloselbstständige. "Wegen dieser starken Abhängigkeit von Eigenmitteln und informellen Finanzierungen könnten Selbstständige bei Nachfrageschocks und Liquiditätsengpässen schneller in Schwierigkeiten geraten", sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber.

Die Stimmung unter den Selbstständigen in Deutschland hat sich im November nach zuvor zwei Rückgängen in Folge aufgehellt. Das Barometer legte auf minus 19,8 Punkte zu, von minus 23,7 Zählern im Oktober, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage mitteilte. Die Selbstständigen bewerteten ihre laufenden Geschäfte weniger negativ als zuletzt. Auch ihre Erwartungen für die kommenden Monate hellten sich auf. "Für die Selbstständigen ist es eine wirtschaftliche Achterbahn", sagte Ifo-Expertin Demmelhuber.

Das Münchner Institut befragt für den Indikator in Zusammenarbeit mit dem Softwareunternehmen Jimdo monatlich etwa 1700 Soloselbstständige sowie Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitenden.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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