Adyen: Prächtiges Umsatzwachstum und deutlich mehr Gewinn – doch der Zahlungsdienstleister will noch mehr

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Beim niederländischen Zahlungsdienstleister Adyen läuft es weiterhin prächtig. Nicht nur der durch die Corona-Pandemie verstärkte Trend zum Zahlen mit Karte und Smartphone, sondern auch die Nachfrage nach Software für die Geschäftsanwicklung im Handel floriert. Insgesamt wickelte der Konzern im ersten Halbjahr Zahlungen von 216 Milliarden Euro ab, ein Plus von zwei Dritteln im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Den Umsatz steigerte Adyen in den ersten sechs Monaten des Jahres um fast die Hälfte auf 445 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) wuchs um knapp zwei Drittel auf 273 Millionen Euro. Unter dem Strich verdienten die Niederländer mit 209 Millionen Euro mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. Sie schnitten damit insgesamt deutlich besser ab als von Analysten erwartet.

Das könnte der Aktien am Donnerstag frischen Schwung verleihen. Erst zur Wochenmitte hatte das Papier ein Rekordhoch von knapp 2410 Euro erreicht. Allein 2021 legte der Kurs um mehr als ein Viertel zu – nach einem Plus von gut 160 Prozent 2020. Anleger der ersten Stunde, die die Papiere beim Börsengang im Juni 2018 zu 240 Euro zugeteilt bekommen hatten, haben ihren Einsatz mittlerweile auf das Zehnfache gesteigert.

Der seit September im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gelistete Konzern bringt es mittlerweile auf einen Börsenwert von knapp 73 Milliarden Euro. Damit bringt er mehr auf die Waage als die meisten Dax-Titel.

Und Adyen-Chef Pieter van der Does will das Wachstumstempo des Konzerns weiter hoch halten. Für die kommenden Jahre peilt er weiter ein jährliches Umsatzplus von durchschnittlich mindestens rund 25 Prozent an. Dazu heuert das Unternehmen auch weiter viele neue Mitarbeiter an. Per Ende Juni kam Adyen auf gut 1950 Beschäftigte, gut ein Drittel mehr als vor einem Jahr.

Langfristig soll zudem ein größerer Teil der Erlöse als operativer Gewinn beim Unternehmen hängen bleiben. Die entsprechende Marge soll so auf mehr als 65 Prozent steigen von aktuell gut 61 Prozent. Allerdings nennt das Unternehmen dafür keinen genaueren Zeitrahmen.

dpa-AFX

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onvista-Redaktion: Dass das Geschäft von Adyen gut läuft ist schon lange kein Geheimnis mehr, die Aktie befindet sich spätestens seit dem Corona-Marktcrash auf einem absoluten Höhenflug. Während es zu Anfang 2021 eine zwischenzeitliche Seitwärtsphase gegeben hat, erklimmt die Aktie seit Sommer wieder neue Hochs.

Mit zunehmender Bewertung wird das Chance/Risiko-Verhältnis entsprechend ungünstiger, jedoch zeigt die Wachstumsentwicklung des Zahlungsdienstleisters bisher keine Anzeichen von Müdigkeit. Zudem spielt Adyen der durch die Corona-Pandemie noch einmal deutlich angeheizte Trend zu kontaktlosem Bezahlen in die Karten. Trotz der immer höheren Bewertung kann der Lauf der Aktie noch lange weitergehen.

Titelfoto: Pavel Kapysh / Shutterstock.com

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