Apple: Zwei Hochleistungs-Chipsysteme angekündigt – neue AirPods vorgestellt, aber die Freude bei Varta hält sich in Grenzen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das Eigentor von Intel wird immer ärgerlicher. Als der amerikanische Halbleiter-Produzent Mitte 2019  seine Modem-Chipsparte an Apple für rund eine Milliarde Dollar verkaufte, hörte sich das nach einem guten Geschäft an. Mittlerweile hat Apple die ehemalige Intel-Sparte aber so auf Vordermann gebracht, dass sie nun ein ernstzunehmender Konkurrent für Intel ist.

Intel-Prozessoren vor langsamen Aus in Apple Produkten 

Apple hat zwei neue Hochleistungs-Chipsysteme angekündigt, mit denen der Konzern seine Abkehr von Intel -Prozessoren beschleunigen will. Die am Montag in einem Videostream vorgestellten M1 Pro und M1 Max sind stark verbesserte Versionen des M1-Chips, den Apple vor einem Jahr vorgestellt hatte. Sie bilden künftig das Herzstück der neuen MacBook-Pro-Modelle.

Die erste Auflage des M1 diente Apple dazu, die Mikroprozessoren des Chipgiganten Intel im Einstiegs- und Mittelklasse-Segment der Macintosh-Computer abzulösen. Nun nimmt der iPhone-Hersteller mit seinen eigenen Systemen auch den Markt der Hochleistungs-Laptops ins Visier. Damit sollen Anwender mit hohen Anforderungen an die Hardware – wie Entwickler, Programmierer, Grafikdesigner und Filmemacher – nicht länger auf die MacBooks mit Intel-Chips angewiesen sein.

Der ursprüngliche M1-Chip hatte in Testberichten bereits äußerst positive Bewertungen bekommen. Das Einsatzgebiet war allerdings noch beschränkt. Beim M1 Pro verspricht Apple eine 70 Prozent bessere Prozessorleistung (CPU), eine doppelt so hohe Grafikleistung im Vergleich zum M1. Der im Vergleich zum M1 Pro noch deutlich leistungsfähigere M1 Max verfügt wie die Pro-Variante über zehn Rechenkerne (acht Leistungs- und zwei Effizienzkerne). Mit einer verdoppelten Speicherbandbreite und anderen Verbesserungen kommt er auf die vierfache Grafikleistung des ursprünglichen M1.

Zwei neue MacBooks präsentiert 

Apple-Chef Tim Cook präsentierte auf dem Online-Event auch zwei komplett neu gestaltete MacBooks, in den die Hochleistungssysteme zum Einsatz kommen sollen: zwei MacBook Pro (14 Zoll und 16 Zoll Bildschirmgröße). Bei den neuen Notebooks revidiert Apple Design-Entscheidungen, die noch in der Ära des Design-Chef Jony Ive getroffen wurden, der vor zwei Jahren Apple verlassen hat. So verfügt die Tastatur nicht mehr über das berührungssensitive Bedienelement Touchbar, sondern über herkömmliche Funktionstasten. Außerdem kehrt der Netzteilanschluss MagSafe zurück, eine schnell lösende, magnetische Steckverbindung, die Sturzunfälle vermeiden sollte. Weiterhin verfügten die beiden neuen Modelle wieder über zahlreiche Ports für den Anschluss von Peripheriegeräten und Speicherkarten, die unter Ive systematisch abgeschafft worden waren.

Neue AirPods lösen keine Jubelstürme bei Varta aus

Nachdem Tim Cook auf der Apple-Veranstaltung im September keine neuen AirPods präsentierte, kam die Aktie von Varta unter Druck, da der MDax-Konzern ja die Batterien für die kleinen Kopfhörer liefert. Montag war es dann aber soweit. Der Apple-CEO stellte auf dem zweiten Herbst-Event in diesem Jahr eine neue Generation seiner drahtlosen Kopfhörer AirPods vor, die jetzt mit den meisten Funktionen der teuren AirPods Pro ausgestattet werden. Nur die Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen bleibt den Pro-Modellen vorbehalten. Große Jubelstürme bei der Varta-Aktie löste die Präsentation der neuen Kopfhörer aber nicht aus. Nachbörslich legte das Papier zwar etwas zu. Heute geht es zu Handelsbeginn aber direkt wieder ein Stück abwärts.

Angriff auf Spotify

Gleichzeitig startete das Unternehmen einen Angriff auf den Streaming-Marktführer Spotify mit einem neuen Apple-Music-Tarif für 4,99 Euro pro Monat, der nur über Siri funktioniert. Das ist die Hälfte des Preises für das Standardabonnement. Während das Standard-Abo auf allen denkbaren Geräten angewendet werden kann, lässt sich die Siri-Variante nur mit Apple-Hardware wie dem iPhone, iPad oder dem HomePod mini verwenden.

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Redaktion onvista:

Für die Redaktion ist die Aktie von Apple an schwachen Tagen immer eine Kaufgelegenheit. Zwar könnte wegen des anhaltenden Chipmangels kurzfristig Druck auf die Apple-Papiere kommen, allerdings sollten Anleger dann Gewehr bei Fuß stehen und die Schwäche ausnutzen. Auf lange Sicht bleibt die Aktie eine wertvolle Ergänzung im Depot.

Den Apple Rücksetzer hat die Varta-Aktie mittlerweile schon wieder ausgebügelt und sich auch wieder deutlich über die Marke von 120 Euro gekämpft. Pünktlich zum Start in den Karneval am 11.11. veröffentlicht der MDax Konzern seine Zahlen. Hoffentlich sind die Zahlen dann kein Lacher. Vor den Zahlen würden wir aktuell nicht zum Kauf raten. Aktuell ist Varta für uns eine gute Halteposition.

Mit Material von dpa-AFX

Foto: John Gress Media Inc / shutterstock.com

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