Dax: Evergrande-Sorgen schwächen sich zunächst ab – jetzt schauen alle auf die FED ++ Deutsche Post: Schwache Fedex-Zahlen belasten ++ Ströer: JPMorgan bleibt optimistisch für Außenwerbe-Sektor

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Anleger am Mittwoch vor den geldpolitischen Signalen der US-Notenbank Fed wieder etwas vorgewagt. Der Leitindex Dax gewann in der ersten Handelsstunde noch 0,26 Prozent auf 15.388,62 Punkte. Zeitweise hatte er sogar die seit Wochenbeginn verbuchten Verluste fast komplett aufgeholt.

Auch der MDax der mittelgroßen Börsenwerte präsentierte sich am Mittwoch freundlich mit plus 0,39 Prozent auf 35.123,24 Zähler. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 gewann ein knappes halbes Prozent.

Die Sorgen um den vom Kollaps bedrohten chinesischen Immobilienkonzern Evergrande belasteten die Kurse am Mittwoch zunächst kaum weiter. Nach eigenen Angaben verschaffte sich Evergrande inzwischen etwas Luft, indem eine Vereinbarung mit inländischen Gläubigern zur Zahlung von Zinsen für eine Anleihe mit Fälligkeit am Donnerstag getroffen wurde. An den chinesischen Festlandsbörsen hielten sich die Kursverluste am Mittwoch nach der Feiertagspause auch in Grenzen, während in Hongkong kein Handel stattfand. „Es sieht so aus, als hätten diejenigen, die verkaufen wollten, das bereits am Montag in Hongkong gemacht“, sagte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Am Abend könnte nun die Fed nach Einschätzung vieler Experten eine geldpolitische Wende einläuten. Bei hoher Inflation und Fortschritten am Arbeitsmarkt rechnen sie damit, dass die zur Konjunkturstütze in der Pandemie initiierten Anleihekäufe bald gemindert werden – das sogenannte Tapering. Marktteilnehmer achten insbesondere auf Hinweise für den genauen Zeitplan dafür.

Im Dax waren die Aktien der Deutschen Post mit minus 1,7 Prozent unter den größten Verlierern, nachdem am Vorabend der US-Wettbewerber Fedex mit seinem Gewinn die Markterwartungen verfehlt und die Prognose gesenkt hatte. Siemens rückten als bester Dax-Wert mit plus 1,6 Prozent wieder näher an das erst vor wenigen Tagen erreichte Rekordhoch heran.

An der MDax-Spitze verteuerten sich Ströer um 3,5 Prozent. Analyst Marcus Diebel von JPMorgan bleibt optimistisch für den Außenwerbe-Sektor, der von anziehendem Passagieraufkommen an Flughäfen und Bahnhöfen sowie wiederbelebten Innenstädten profitieren dürfte. Die Papiere der Lufthansa wurden am Mittwoch im Zuge der Kapitalerhöhung ex-Bezugsrechte gehandelt.

Im Nebenwerteindex SDax rutschten die Titel des Biokraftstoffherstellers Verbio nach einem laut Händlern enttäuschenden Ausblick um mehr als 13 Prozent ab. Traton verloren nach vorsichtigeren Tönen des Bus- und Lkw-Herstellers 0,7 Prozent.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

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