Dollar: Analysten befürchten weitere starke Aufwertung des Greenbacks – Langfristig könnte dennoch eine extreme Inflation drohen

onvista · Uhr
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Am heutigen Dienstag können sich die Aktienmärkte zwar kräftig erholen, aber von einer wirklichen Entspannung der Situation ist man noch meilenweit entfernt. Dafür muss erst klarer werden, ob die Maßnahmen gegen die Verbreitung der Pandemie langfristig wirken und wie lange die massiven wirtschaftlichen Einschränkungen noch vorherrschen werden. Somit bleibt auch der Dollar weiterhin im Fokus des Interesses an den Finanzmärkten.

Im Zuge des Börsencrashs der letzten Wochen hat das massive Deleveraging zum Anstieg des Dollars beigetragen, nun fürchten Analysten jedoch, dass die hohe Nachfrage nach der ehemaligen Weltleitwährung vorerst weiter bestehen wird. Die Sorge der Analysten liegt darin, dass das bestehende Angebot des Greenbacks nicht ausreichen wird, um die hohe Nachfrage zu bedienen. Denn wenn die Märkte weiter fallen, haben die meisten großes Interesse daran, ihr Kapital in  Dollar zu parken.

Dollar ist die größte Reservewährung der Welt. Laut IWF liegen mehr als 61 Prozent aller Devisenreserven in US-Dollar vor. Außerdem sind fast 40 Prozent der weltweiten Schulden in Dollar gemacht worden. Das erzeugt ohnehin eine starke Abhängigkeit nach der Währung.

Die US-Notenbank hat bereits interveniert, um diesem Problem Herr zu werden und hat mit den wichtigsten weiteren Zentralbanken sogenannte Dollar-Swap-Lines, also Tauschkanäle, aufgemacht, um die internationale Nachfrage nach Dollar besser bedienen zu können und die Finanzmärkte stabil zu halten. Es bestehen dennoch Zweifel, ob das ausreicht, um die Nachfrage vollends zu decken.

Die Tauschlinien werden in gewissem Maße helfen. Angesichts des Ausmaßes der Dollar-Nachfrage ist es jedoch unwahrscheinlich, dass dies ausreicht. Aus technischer Sicht scheint der Dollar überkauft zu sein, sodass mit einer gewissen Konsolidierung zu rechnen ist. Dies ist jedoch wahrscheinlich nur eine Pause, bevor ein weiterer Anstieg erfolgt “, sagte Khoon Goh, Research-Leiter der ANZ Bank in Melbourne, gegenüber dem US-Nachrichtendienst CNBC. 

Droht langfristig der Inflationsschock?

Mittelfristig macht das Szenario einer weiteren Dollar-Aufwertung durchaus Sinn, da das Ende der eigentlichen Pandemie noch bei weitem nicht erreicht sein dürfte und damit auch noch gewaltige Unsicherheiten für die Weltwirtschaft bestehen – und Investmentplanungen in Unternehmen schwierig machen. Das Kapital liquide zu halten, um flexibel zu sein, ist daher das Mittel der Wahl und der US-Dollar ist aufgrund seiner globalen Dominanz die beste Devise dafür.

Langfristig betrachtet könnten die Auswirkungen des Virus jedoch eine enorme Inflation hervorrufen. Bereits zu Anfang der Börsentalfahrt Mitte März hat der US-amerikanische Ökonom und Gold-Befürworter Peter Schiff vor den enormen Folgen des Zusammenspiels aus der extremen Geldausweitung der Notenbanken, dem Marktabschwung und dem daraus entstehenden Überangebot an Kapital und der massiven Drosselung der wirtschaftlichen Produktion gewarnt.

„Ich denke, die Leute haben das falsch verstanden, jeder betrachtet dieses Ereignis als deflationär, aber es ist tatsächlich das Gegenteil. Sie werden eine Reduzierung der Produktion haben, also weniger Waren und die Welt wird mit Geld überflutet werden“, sagte Schiff gegenüber Kitco News. 

Die Regierungen befinden sich in einer prekären Lage: Um die Verbreitung des Virus einzudämmen war man gezwungen, die Wirtschaft fast komplett in ein künstliches Koma zu versetzen, was dazu führt, dass die Produktion zum Erliegen kommt und keine neuen Waren wie beispielsweise Autos, elektronische Geräte und so weiter mehr auf den Markt kommen. Um die Unternehmen und Bürger jedoch halbwegs über Wasser zu halten, muss massiv Geld gedruckt werden, sei es in Form von Anleihekäufen, zinslosen Notkrediten oder im Falle der USA direktes Helikoptergeld an die Menschen. Die Kombination der enormen Geldausweitung und dem schwindenden Angebot an Waren könnte durchaus zur Inflationsfalle führen.

onvista-Redaktion

Titelfoto: welcomia / Shutterstock.com

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