Einschätzung: Endgültige Zahlen von Nordex enthalten weder positive noch negative Überraschung! – Wie sollten Anleger damit umgehen?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Nordex-Papiere starten mit deutlichen Verlusten in den Handelstag. Die endgültigen Zahlen des Windkraftanlagenbauers reißen jetzt keinen vom Hocker, sie beinhalten allerdings auch keine weitere Anpassung der Prognose, wie Anleger es bei der Konkurrenz schon beobachten konnten. Trotzdem reagiert die Aktie auf das heutige Zahlenwerk mit einem Verlust von über 2 Prozent.

Eigentlich nicht Neues

Nordex bestätigt heute seine am 8. November 2021 veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Der SDax-Konzern steigerte den Umsatz in den ersten drei Quartalen 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,9 Prozent auf knapp 4,0 Milliarden Euro.  Der Anstieg der Erlöse kommt in erster Linie durch eine deutlich erhöhte Anzahl der Installationen und eine ausgeweitete Produktionsleistung im Segment Projekte. Das EBITDA stieg  70,8 Millionen Euro auf 100,7 Millionen Euro. Dadurch ergibt sich eine EBITDA-Marge von 2,5 Prozent, die sich mit einer Marge von 2,2 Prozent im Vorjahr vergleicht. Dieses Ergebnis war von den stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Frachten spürbar beeinflusst.

Angepasste Prognose hält 

Bereits mit dem vorläufigen Zahlen hatte Nordex die Prognose gesenkt. Demnach erwartet die Nordex Group einen Konzernumsatz zwischen 5,0 und 5,2 Milliarden Euro. Aufgrund des weiterhin sehr volatilen Makroumfelds, das vor allem durch substanzielle Steigerungen externer Kosten für Rohstoffe und Frachten sowie durch temporäre Störungen von Lieferketten geprägt ist, geht das Unternehmen von einer EBITDA-Marge von rund 1 Prozent für das Jahr 2021 aus. Nordex geht davon aus, die gegenwärtigen Herausforderungen zu überwinden und strebt mittelfristig weiterhin das strategische Ziel einer EBITDA-Marge von 8 Prozent an. Grundlage dafür ist, dass sich die externen Märkte stabilisiert haben und die Zeit der Kosten- und Preisanpassungen vorüber ist.

Nordex schlägt sich Wacker 

Auch der Hamburger Windkraftanlagenbauer kann sich den Rohstoffkosten und Problemen in der Lieferkette nicht entziehen. Allerdings dürften die Probleme eher temporärer als nachhaltig sein. Daher könnte sich ab Mitte 2022 schon das Bild langsam ändern. Auf dem Weg zu einer emissionsfreien Welt werden wir auch Nordex ein ordentliches STück vom Kuchen abbekommen.

Screenshot, Chart oder sonstiges Schmuckbild

Chart Nordex 2 Jahre 

Allerdings sieht das Chartbild noch nicht sehr einladend aus. Der Kurs hat sich noch nicht aus seiner Abwärtsbewegung befreien können. Mit dem heutigen Rücksetzer rückt auch die 50-Tage-Linie wieder etwas weiter weg. Anleger die bereits investiert sind, bleiben der Aktie treu und wer bei Nordex noch nicht dabei ist. Der wartet auf ein positive Signal im Chart. Das überwinden der 50-Tage-Linie wäre schon einmal ein Anfang.

Von Markus Weingran

Foto: Lukassek/shutterstock.com

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