Fördern Saudi Arabien und Russland jetzt um die Wette? – Ölpreise drehen wieder ins Minus

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Die Ölpreise haben ihre Kurserholung am Mittwoch vorerst abgebrochen. Nachdem sie am Morgen noch an die Gewinne vom Vortag anknüpfen konnten, drehten sie bis zum Mittagshandel in die Verlustzone. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 35,83 US-Dollar. Das waren 1,39 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 1,29 Dollar auf 33,07 Dollar.

Am Morgen hatten die Ölpreise noch von erwarteten Konjunkturprogrammen der Regierungen in den USA und der Eurozone profitieren können. Unter anderem hatte die US-Regierung Maßnahmen angekündigt, die ein Abflauen der Konjunktur verhindern sollen. Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus droht die Konjunktur weltweit zu belasten.

China denkt laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg über eine Aufstockung seiner staatlichen Rohölreserven nach. Man wolle so den niedrigen Ölpreis nutzen. Bloomberg verwies dazu auf informierte Kreise.

Generell belastete der Preiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien die Ölpreise. Der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco kündigte an, dass es seine maximale Ölförderkapazität auf 13 Millionen Barrel pro Tag steigern will. Bisher hatte sie bei 12 Millionen Barrel gelegen. Die Ausweitung der Kapazität soll so rasch wie möglich erfolgen. Im Februar hatte Saudi-Arabien tatsächlich etwa 9,7 Millionen Barrel je Tag gefördert.

„Das Geschehen am Ölmarkt bleibt nach dem historischen Preisabsturz zu Wochenbeginn äußerst volatil“, kommentierte Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank den Handel. Seiner Einschätzung nach dürfte die Phase mit starken Preisausschlägen noch eine ganze Weile anhalten.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: IhorL / Shutterstock

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