Gazprom & Nord Stream 2: Begeht die US-Regierung Nötigung?

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Die Aktie von Gazprom besitzt momentan zugegebenermaßen auch wieder andere Probleme als „bloß“ Nord Stream 2. Die Öl- und Erdgaspreise geben aufgrund der Möglichkeit eines Lockdowns wieder nach. Das könnte zu weiteren Belastungen im derzeitigen operativen Alltag führen.

Trotzdem ist Nord Stream 2 weiterhin ein Thema, das für die Aktie und den zukünftigen Absatz in Richtung EU Relevanz besitzt. Die US-Sanktionen stehen dabei im Fokus der Investoren, die sich zuletzt an den beiden Häfen Sassnitz und Mukran signifikant entladen haben.

Federführend ist dabei ein Senatoren-Trio rund um den US-Senator Ted Cruz, das in letzter Zeit massiv Druck auf Funktionäre des Hafens ausgeübt hat. Jetzt steht sogar das Wörtchen Nötigung im Raum. Schauen wir einmal, was Investoren dazu wissen sollten. Beziehungsweise, welche Relevanz das für die Aktie besitzt.

Sanktionen im Kontext von Nord Stream 2: Nötigung?

Für etwas höhere Wellen hat in den letzten Tagen die Doku des Senders NDR mit dem Titel „45 Minuten - Sassnitz gegen Trump“ gesorgt. Innerhalb dieser Doku hat sich der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin zur aktuellen Ausgangslage geäußert. Das Presseportal fasst die Äußerungen des Politikers wie folgt zusammen:

Demnach würde Ted Cruz, der innerhalb der US-Regierung bestbespendete Senator vonseiten der Ölindustrie, einem Hafen Deutschlands mit der Vernichtung drohen. Das sei eine Drohung mit einem empfindlichen Übel, das strafrechtlicher Nötigung gleiche. Der US-Senator hat zuletzt unter anderem einen Brief an die Hafenbetreiber geschickt, der in etwa diesen Wortlaut besessen hat.

Trittin sei demnach für eine strafrechtliche Verfolgung. Aber auch für EU-Sanktionen. So sollten Einreiseverbote oder auch das Einfrieren von Konten als Option in Erwägung gezogen werden, um sich gegen die Mobster-Methoden der US-Politik zu wehren. Harte, aber nicht ganz unberechtigte Worte, wenn du mich fragst.

Für Foolishe Investoren bleibt jetzt trotzdem eine Frage die prägende: Warum ist das für die Aktie von Gazprom relevant? Und was können wir hiervon mitnehmen, das den weiteren Verlauf von Nord Stream 2 beeinflussen wird? Das wollen wir jetzt ebenfalls noch ein wenig näher beleuchten.

Widerstand gegen Nötigung

Wenn du mich fragst, ist ein Key-Takeaway dieser Aussagen, dass die US-Sanktionen, die als Einmischen in innereuropäische Angelegenheiten gewertet werden, nicht geduldet werden. Je härter der Ton vonseiten der USA wird, desto größer erscheint gleichsam auch in Teilen eine gewisse Trotzreaktion. Auch wenn das Wort Trotz hier vielleicht negativ konnotiert klingen mag, so ist das in Anbetracht der Causa definitiv nicht gemeint.

Oder, anders ausgedrückt: Je heftiger die Reaktionen ausfallen, desto größer könnte die Wahrscheinlichkeit einer Fertigstellung sein. Der Widerstand von deutscher und europäischer Seite könnte sich mehrheitlich wieder auflösen. Am Bau beteiligt sind zudem vermehrt russische Schiffe, die die US-Sanktionen nicht fürchten. Auch der Hafen Sassnitz hat sich bis jetzt nicht den Sanktionen gebeugt, was zeigt: Die Einmischung dürfte nicht glücken.

Deutschland und Europa werden sich das Gebaren der USA augenscheinlich nicht gefallen lassen. Zumindest lassen vermehrt Aussagen von Politikern darauf schließen. Das könnte ein gutes Vorzeichen sein, was die Fertigstellung von Nord Stream 2 betrifft.

Gazprom & Nord Stream 2: Das Thema bleibt

Gazprom und Nord Stream 2 dürften trotzdem ein weiterhin viel diskutiertes Thema mit einer hohen Relevanz auch für die Aktie bleiben. Trotzdem zeichnen sich auch wieder positive Stimmen ab. Zudem könnte die US-Wahl ebenfalls wichtig werden. Je nachdem, wer Präsident wird, könnten die Sanktionen härter vorangetrieben werden. Oder eben auch nicht.

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Foto: Gazprom

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