GDL-Chef - Lokführer werden Bahn-Streiks ausweiten

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Lokführergewerkschaft GDL will ihren Arbeitskampf bei der Bahn verstärken und womöglich auch am Wochenende streiken. "Wir werden die Streiks ausweiten", sagte GDL-Chef Claus Weselsky der "Süddeutschen Zeitung" laut Vorabbericht vom Dienstag. Die Deutsche Bahn könne das nur noch mit einem raschen neuen Tarifangebot verhindern. Der Chef der Lokführergewerkschaft geht davon allerdings nicht aus. "Ich erwarte nicht, dass sich die Manager auf den Rücken legen und sagen: 'Wir wollten dem Weselsky immer schon seine Wünsche erfüllen.'"

Der GDL-Chef stellt laut Bericht damit auch klar, dass ein neuer Streik länger dauern werde, als der 48-stündige beim Personenverkehr in der vergangenen Woche. "Je länger wir streiken, desto stärker ist die Reaktion der Öffentlichkeit. Wenn das Management meint, sie halten den Frust der Bürger länger aus als die Mitarbeiter, dann sage ich ihnen: Sie verschätzen sich", warnte Weselsky.

Auch Ferienreisende könnte der nächste Arbeitskampf härter treffen. Hatte die GDL beim ersten Streik vergangene Woche den Wochenend-Reiseverkehr noch geschont und die Züge wieder fahren lassen, will der GDL-Chef das nun nicht mehr garantieren. "Streiks am Wochenende kann ich nicht ausschließen", sagte Weselsky. "Je länger Streiks dauern, desto schwieriger wird es, die Wochenenden auszunehmen." Allerdings werde seine Gewerkschaft Arbeitsniederlegungen etwas früher ankündigen. Am kurzen Vorlauf von einem halben Tag hatte es zuletzt heftige Kritik gegeben.

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