K+S: Konzern hat sich böse verschätzt und muss Milliarden abschreiben – Aktie volatil

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

K+S hat sich bei der langfristigen Entwicklung der Kalipreise verschätzt und muss deshalb Milliarden abschreiben. Die Preise für Kali, einer der Hauptnährstoffe für Pflanzen, dürften zwar kurz- und mittelfristig weiter steigen, teilte der Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller am Mittwoch mit. Langfristig gehe K+S nun aber von einer niedrigeren Preisentwicklung aus als bislang. Auch sei mit einem höheren Kapitalkostensatz zu rechnen. Daher fielen im dritten Quartal insgesamt Wertberichtigungen auf Vermögenswerte von rund zwei Milliarden Euro an.

K+S steuert nun auf einen Milliardenverlust in diesem Jahr zu. Aufgrund der operativen Entwicklung bekräftigte das Management um Vorstandschef Burkhard Lohr aber die Prognose, wonach 2020 ein Betriebsgewinn nach Restrukturierungsaufwendungen (Ebitda) von rund 480 Millionen Euro erzielt werden soll. Die detaillierten Quartalszahlen sollen am 12. November veröffentlicht werden.

Aktie im Zickzack-Kurs

Die Aktie von K+S hat im heutigen Handel zunächst relativ moderat auf die überraschend gekommenen Abschreibungen reagiert. Nachdem sie nach der Mitteilung am frühen Nachmittag rasch kräftig bis auf 5,678 Euro abgesackt war, pendelte sie sich anschließend schnell wieder auf das vorherige Niveau ein.

Zuletzt ging es dann jedoch wieder deutlicher um 3,8 Prozent auf 5,73 Euro abwärts. Insgesamt hat das Papier im bisherigen Jahresverlauf nun allerdings inzwischen fast 50 Prozent eingebüßt und gehört damit zu den bislang am schlechtesten gelaufenen Werten im MDax der 60 mittelgroßen Unternehmen.

Analysten hatten mit Abschreibungen gerechnet

Ein Händler sagte, Analysten hätten mit Abschreibungen bereits gerechnet, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Wie K+S mitteilte, werden wegen vorsichtigerer Kalipreis-Kalkulationen und höherer Kapitalkosten im dritten Quartal 2 Milliarden Euro abgeschrieben.

„Dennoch ist die Aktie meines Erachtens keine Investition in die Zukunft“, fügte der Händler hinzu. „Insbesondere, da das Salzgeschäft nun verkauft ist.“ Um seine Schulden zu senken, hatte K+S den Verkauf seines amerikanischen Salzgeschäfts kürzlich unter Dach und Fach gebracht. Zwar bleibt die europäische Sparte im Konzern, doch der Fokus liegt mit dem Schritt nun deutlich stärker auf mineralischen Düngemittel und Spezialitäten.

onvista/dpa-AFX/reuters

Foto: Aleksandra Berzhets / Shutterstock.com

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