Kritik aus Regierungspartei an Stopp einer englischen Kohlemine
LONDON/WHITEHAVEN (dpa-AFX) - Wegen des Stopps einer Kohlemine in Nordwestengland gerät der britische Premierminister Boris Johnson in der eigenen Partei unter Druck. Konservative Parlamentarier kritisierten die Entscheidung von Bauminister Robert Jenrick scharf. Die Regierung knicke vor "Klimaalarmisten" ein, sagte der Abgeordnete Mark Jenkinson. Konservative Kräfte setzen darauf, dass aufgrund des Projekts nahe dem Küstenort Whitehaven Hunderte Jobs in der strukturschwachen Region entstehen.
Bisher hatte die Regierung die Diskussion als örtliche Angelegenheit bezeichnet. Nun aber ordnete Minister Jenrick eine Untersuchung an, nachdem Projektgegner mit Nachdruck auf schwere Nachteile für die Umwelt hingewiesen hatten. Die Kohlemine untergrabe die Ankündigungen der Regierung für eine grünere Wirtschaft im Vorfeld der Klimakonferenz in Glasgow im November, warnten Umweltschützer und Wissenschaftler.
Das Unternehmen West Cumbria Mining will jährlich 2,5 Millionen Tonnen Kohle aus der Erde holen und an britische sowie europäische Stahlunternehmen verkaufen. Das Gelände liegt neben einer Zeche, die vor Jahrzehnten geschlossen wurde./bvi/DP/jha