Mega-Chip-Fabrik in Magdeburg – die Intel-Aktie wird für mich immer interessanter
Der US-Halbleiterhersteller Intel Corporation hat in dieser Woche angekündigt, seine Präsenz in der EU stark zu erhöhen. Das Herzstück der Investitionsoffensive ist eine 17 Mrd. Euro schwere Mega-Chip-Fabrik in Magdeburg. Wie sind die Investitionen im Gesamtkontext von Intel einzuordnen? Warum wird die Intel-Aktie für mich interessanter?
Details zu der neuen Chip-FabrikDie neue Fabrik in Magdeburg wird aus zwei Halbleiterwerken bestehen. Im Jahr 2023 soll der Bau beginnen, der Produktionsstart soll im Jahr 2027 erfolgen. Ungefähr 3.000 Mitarbeiter sollen dann in dem Werk beschäftigt sein und Prozessoren und Grafikchips von Intel fertigen sowie als Auftragsfertiger für Dritte tätig sein.
Dass sich Magdeburg als Standort durchsetzen konnte, lag sicherlich auch an den Subventionen, die Intel von der Bundesregierung und der EU erhält. Die Höhe der Förderung ist mir nicht bekannt. Jedoch haben sich sowohl die aktuelle Bundesregierung als auch die EU mit dem im Februar verabschiedeten „European Chips Act“ auf die Fahne geschrieben, die Chipindustrie stark zu fördern, um Lieferketten stabiler aufzustellen. Die Ansiedlung von Intel scheint mir nun ein erstes und, wie ich finde, sehr positives Ergebnis dessen zu sein. Es ist die größte Investition in der Geschichte Sachsen-Anhalts.
Einordnung der InvestitionDie Investition in Magdeburg ist beileibe nicht die einzige größere Investition von Intel. Seitdem Pat Galsinger den CEO-Posten im Februar 2021 übernommen hat, wurden jeweils 20 Mrd. US-Dollar schwere Investitionen in neue US-Werke in Arizona und Ohio angekündigt. Die Größenordnung ist also jeweils ungefähr vergleichbar mit dem Werk in Magdeburg. Weiterhin wurde angekündigt, den israelischen Halbleiterhersteller Tower Semiconductor für 5,4 Mrd. US-Dollar zu übernehmen. Dieser produziert Chips für andere Halbleiterunternehmen. Zusätzlich zu der Fabrik in Magdeburg wird jetzt in weiteren europäischen Ländern in Entwicklung und Produktion investiert. In den nächsten zehn Jahren sollen insgesamt bis zu 80 Mrd. Euro in der EU investiert werden.
Intel setzt unter seinem neuen CEO also voll auf Wachstum. Die Investitionen sind beachtlich, wenn man bedenkt, dass Intel im letzten Geschäftsjahr 79 Mrd. US-Dollar Umsatz machte und einen operativen Cashflow von 30 Mrd. US-Dollar erzielte.
Meine Einschätzung zur Intel-AktieMir gefällt, dass Intel besonders in eigene Fertigungskapazitäten investiert, um in Zukunft stärker wachsen zu können. Denn auch wenn die Halbleiterbranche in der Vergangenheit recht zyklisch war, denke ich, dass die Nachfrage in Zukunft noch weiter steigen wird. Schließlich bilden Halbleiter die Basis für Mega-Trends wie Cloud Computing, autonomes Fahren und Gaming.
Bisher fertigte Intel nur selbst entwickelte Chips mit zuletzt mäßigem Erfolg. Obwohl der Gesamtmarkt für Halbleiter einen starken Auftrieb erfuhr, konnte der Umsatz in den letzten drei Jahren nur um durchschnittlich 3 % pro Jahr gesteigert werden. Der Nettogewinn sank sogar. Deshalb war Intel für mich als Investment unattraktiv. Die selbst entwickelten Chips schienen mir nicht mit der Konkurrenz mithalten zu können. Dazu passt, dass sich Apple von Intel abkehrte und jetzt selbst Chips für seine Macs entwickelt und produziert. Auch Microsoft beginnt ähnliche Wege zu gehen.
Mit der neuen Strategie und den neuen Produktionskapazitäten könnte Intel aber zum Beispiel für Apple oder für Nvidia als Auftragsfertiger tätig sein. Amazon und Qualcomm wurden bereits als erste Kunden gewonnen. Wie erfolgreich dieses Geschäftsmodell funktionieren kann, sieht man an TSMC, dem wertvollsten asiatischen Unternehmen. Trotz geopolitischer Spannungen liegt das KGV von TSMC bei 26, das von Intel bei 9. Wenn Intel es schaffen sollte, mit diesem Geschäftsmodell erfolgreich zu sein, und auch getrieben durch die neue Mega-Fabrik in Magdeburg stärker zu wachsen, sehe ich entsprechend viel Potenzial.
Der Artikel Mega-Chip-Fabrik in Magdeburg - die Intel-Aktie wird für mich immer interessanter ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Amazon, Apple, Microsoft und Nvidia. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Apple, Intel, Microsoft, Nvidia und Taiwan Semiconductor Manufacturing und empfiehlt Qualcomm, sowie die folgenden Optionen: Long January 2023 $57.50 Call auf Intel, Long March 2023 $120 Call auf Apple, Short January 2023 $57.50 Put auf Intel, und Short March 2023 $130 Call auf Apple.
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