Mehr Pep für die Altersvorsorge: Ein Lithium-ETF, der alles vom Rohstoff bis zur Batterie abdeckt, im Qualitätscheck

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Praktisch alle etablierten Autobauer sind jetzt dabei, elektrifizierte Elektromodelle in großer Stückzahl auf den Markt zu bringen. Das wird unweigerlich zu einer hochspringenden Nachfrage nach Batteriesystemen, Lithiumzellen und entsprechenden Rohstoffen führen.

Keine Frage, hier eröffnet sich ein großartiges Feld für Investoren mit Weitblick. Wer jetzt auf die zukünftigen Gewinner setzt, der wird seinen Einsatz vervielfachen können. Aber welche Unternehmen wirklich am Ende die großen Margen generieren können und welche vom Wettbewerb erdrückt werden, ist noch kaum absehbar. Da liegt es nahe, sich etwas breiter aufzustellen.

Das geht am komfortabelsten mit einem passenden Fonds, wie zum Beispiel dem Global X Lithium & Battery Tech ETF. Diesen habe ich mir einmal genauer angeschaut und dabei sowohl Vor- als auch Nachteile entdeckt.

Das Konzept dieses Lithium- und Batterie-ETF

Der ETF bildet weitgehend den Solactive Global Lithium Index ab. Dessen Idee besteht darin, einen großen Teil der Lithium-Wertschöpfungskette abzudecken. Folglich sind sowohl die großen Lithium-Lieferanten wie Albemarle und Orocobre enthalten als auch unterschiedlichste Batteriespezialisten und einige tiefer integrierte Konzerne wie etwa Tesla, der die eigenen Zellen gleich in seine Autos einbaut.

Die jährlichen Managemententgelte belaufen sich auf akzeptable 0,75 % und die spärlichen Dividenden werden halbjährlich ausgeschüttet. Zum 9. Januar belief sich die durchschnittliche Marktkapitalisierung der enthaltenen Komponenten auf rund 6 Mrd. Euro, was auf eine gute Mischung aus etwas größeren und kleineren Unternehmen hinweist.

Über die letzten fünf Jahre hat der Ansatz gut 6 % Rendite im Schnitt gebracht, was zwar keine Katastrophe ist, aber doch eher unterdurchschnittlich. Das muss uns jedoch nicht kümmern, denn zum einen könnte es bedeuten, dass viele der Komponenten noch moderat bewertet sind und daher ein günstiges Risikoprofil aufweisen, und zum anderen lässt sich bekanntlich aus der Vergangenheit nicht auf die Zukunft schließen.

Was für diesen ETF spricht

Wer auf diesen Fonds setzt, der erwartet, dass sich die Märkte für mobile, portable und stationäre Energiespeicher auf Lithiumbasis noch schneller entwickeln als vielfach erwartet. Die voraussichtlich explodierende Nachfrage nach entsprechenden Produkten sollte den Absatz der gesamten Wertschöpfungskette beflügeln und die Chancen stehen gut, dass wir einige der großen Gewinner im Portfolio haben werden.

Ein großer Vorteil ist in diesem Zusammenhang, dass man über diesen ETF komfortabel auch in Aktien investieren kann, die sonst kompliziert und kostenaufwendig an unterschiedlichen Auslandsbörsen erworben werden müssten. So wird zum Beispiel der führende Hersteller von Lithiumzellen, die koreanische LG Chem, nur an dessen Heimatbörse gehandelt.

Neben solchen Schwergewichten erhält man auch einige streng ausgewählte Nebenwerte, auf die man ohne umfangreiche Recherchen selbst niemals stoßen würde. Insgesamt ergibt sich so eine ausgewogene Mischung, was Regionen, Unternehmensgröße und die Geschäftsaktivitäten betrifft. Mit dabei sind natürlich auch die Vertreter aus dem deutschsprachigen Raum wie VARTA und Voltabox.

Was gegen das Fondskonzept spricht

Zu bedenken ist allerdings auch, dass hier gegensätzliche Interessen im Spiel sind. Die Rohstoffunternehmen wollen schließlich möglichst hohe Preise erzielen, während die nachgelagerten Unternehmen höhere Margen erzielen können, wenn sie billig an Batteriematerialien kommen. Von daher ist es eher unwahrscheinlich, dass alle Fonds-Komponenten gleichzeitig hochgespült werden. Vielmehr wird es fast zwangsläufig Gewinner und Verlierer geben.

Auch die Abwesenheit von chinesischen Spielern könnte sich langfristig als Problem herausstellen, wenn man daran denkt, dass China sich zum Leitmarkt für die Elektromobilität entwickelt hat und die lokalen Konzerne wie etwa BYD, CATL und Ganfeng Lithium riesige Ambitionen haben und weiterhin mit Rückendeckung der Regierung rechnen können. Theoretisch könnte die ganze Sache wie bei den Solarmodulen ausgehen: Am Ende dominiert China und der Rest hat das Nachsehen.

Ein dritter Punkt, der zu bedenken ist, betrifft die Tatsache, dass viele der enthaltenen Unternehmen weniger fokussiert sind, als man sich das in diesem Fall vielleicht wünschen mag. LG Chem ist ein recht breit aufgestellter Chemiekonzern und das Konglomerat Panasonic macht neben den Batterien immer noch Haushaltselektronik aller Art sowie jede Menge weiterer Dinge, die nichts mit Lithium zu tun haben. Dass zudem dessen umstrittener Partner Tesla prominent vertreten ist, mag ebenfalls nicht jedem Anleger gefallen.

Für wen dieser ETF geeignet ist

Ich denke, dieser Lithium & Battery Tech ETF ist gut für Investoren, die große Chancen in diesem Bereich sehen, aber weder das Risiko eingehen noch den Aufwand betreiben wollen, um die aussichtsreichsten Einzelwerte zu identifizieren.

Die gute Streuung und die Einbeziehung von breiter aufgestellten Konzernen sollten für geringere Schwankungen und kontinuierlichere Wertzuwächse sorgen. Auch die Befürchtung, dass China den Markt übernehmen könnte, würde ich nicht überbewerten. Batterien kommen im Gegensatz zu weitgehend austauschbaren Solarmodulen in vielen Varianten und Formen.

Außerdem ist das Know-how-intensive Zusammenspiel von Zelllieferanten, Batteriesystementwicklern und Endabnehmern für den Erfolg entscheidend. Was den Rohstoff wiederum angeht, sind wohl viele der besten Unternehmen dabei. Insgesamt haben wir es hier also mit einem aussichtsreichen ETF zu tun, der uns bequem an der beschleunigten Entwicklung der Mobilitäts- und Energiewende partizipieren lässt.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.

Motley Fool Deutschland 2020

Quelle: Orocobre

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