Nächster Druck auf russische Aktien – US-Finanzdienstleister MSCI erwägt Rauswurf aus seinen Aktienindizes – „uninvestierbar“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Aufgrund der in Kraft getretenen Sanktion haben russische Aktien aktuell einen sehr schweren Stand. Nach Berichten über die düstere Zukunft der europäischen Töchter kommt die Aktie der Sberbank erneut um rund 60 Prozent unter die Räder. Auch die Papiere von Gazprom, die wegen der hohen Dividende bei einigen Anlegern beliebt war, halbiert sich heute ein weiteres Mal. Aber da muss nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Neben den Sanktion droht den russischen Aktien weiteres Ungemach. Der amerikanische Finanzdienstleister MSCI erwägt die Papiere aus seinen Aktienindizes zu entfernen.

Russische Aktien sind „uninvestierbar“

Der russische Aktienmarkt sei nach den neuen westlichen Sanktionen und den Handelsbeschränkungen der Zentralbank „uninvestierbar“, sagte der Chef des Index Policy Committee, Dimitris Melas, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. „Es würde für uns nicht viel Sinn ergeben, russische Wertpapiere weiterhin aufzunehmen, wenn unsere Kunden und Investoren keine Transaktionen auf dem Markt durchführen können“, fügte er hinzu, „Es ist für uns alle offensichtlich, dass der Markt sehr schwierig zu handeln ist, und in der Tat ist er heute nicht investierbar.“

Wichtige Vorlagen für die Finanzwelt

MSCI gibt eine Vielzahl verschiedener Aktienindizes heraus, die nach unterschiedlichen Kriterien zusammengesetzt werden, zum Beispiel nach Ländern oder Regionen und nach der Marktkapitalisierung von Aktien. Sie werden von vielen Investmentfonds und privaten Anlegern als Benchmark (Vergleichsmaßstab) für die Entwicklung der Rendite eines Portfolios verwendet oder es werden Indexfonds auf sie angelegt.

Streichung des MSCI Russia

Der als einer der weltweit führenden Indexanbieter geltender MSCI werde mit den Anlegern über die nächsten Schritte beraten. Das Ergebnis soll innerhalb weniger Tage bekannt gegeben werden. Der natürliche nächste Schritt sei die Streichung des Indexes MSCI Russia oder der Wegfall russischer Wertpapiere aus den Indizes. Russland hat eine Gewichtung von 3,24 Prozent im Schwellenländer-Index von MSCI und eine von rund 30 Basispunkten in der globalen Benchmark des Indexanbieters.

Fonds und ETF Anbieter müssen reagieren

Sollte MSCI russische Aktien aus seinen Indizes verbannen, dann müssten Fonds und ETF-Anbieter reagieren und die Aktien ebenfalls aus ihren Produkten verbannen, was die Aktien weiter belasten dürfte.

Von Markus Weingran – mit Material von Reuters

Foto: sasirin pamai / shutterstock.com

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