Nordex: USA-Geschäft beflügelt die Aktie – auch der charttechnische Ausblick macht Hoffnung

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Die Aktien des Windanlagenherstellers Nordex konnten in den letzten Tagen und Wochen einen sehr soliden Lauf hinlegen. Einer der Hauptgründe dafür sind die anziehenden Geschäfte in den USA. Nordex soll 62 Turbinen für einen Windpark im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten liefern. Mit dem Bau soll im Frühjahr 2021 begonnen werden.

Die Nordex-Papiere  stehen heute 7,6 Prozent im Plus. Auf Wochensicht sieht es mit einem Plus von 11 Prozent sogar noch besser aus. Ein Händler wies angesichts des neuen Großauftrags auf die zuletzt sehr robuste Nachfrage aus den USA hin. Erst Mitte September hatte Nordex aus den USA einen Auftrag über Windkraftanlagen mit einer Kapazität von mehr als 300 Megawatt erhalten. Die Erholung der Auftragslage setze sich somit fort, nachdem diese im zweiten Quartal stark unter der Corona-Krise gelitten habe.

Ein weiterer Börsianer steht dem stark wachsenden Windkraftsektor aus strukturellen Gründen weiter positiv gegenüber. Schließlich gilt Windkraft als „Arbeitspferd der Energiewende“, auch wenn der Ausbau hierzulande stocke. Höhere Transportkosten bei bestenfalls kleinen Effizienzgewinnen könnten dem Händler zufolge die Umsetzung der Unternehmensstrategien im dritten Quartal immer noch behindert haben.

Auch britische Windkraft-Pläne treiben die Branche an

In das Bild passte die Nachricht, dass sich der britische Premierminister Boris Johnson laut einem der Nachrichtenagentur Bloomberg vorliegenden Redetext dazu verpflichtet hat, Windkraftanlagen auf See im Rahmen „einer grünen industriellen Revolution“ weiter zu fördern. Laut Analyst Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan dürften davon vor allem der Windkraftanlagenbauer Siemens Gamesa sowie die Kabelhersteller Prysmian, Nexans und NKT profitieren. Die Papiere von NKT, Siemens Gamesa und Nexans lagen zuletzt zwischen ein und zwei Prozent im Plus, während die Anteilsscheine von Prysmian leicht nachgaben.

Die Nordex-Aktien waren im Handelsverlauf bis auf 12,99 Euro in die Höhe geschnellt und hatten damit den höchsten Stand seit November 2019 erreicht. Die coronabedingte Kursdelle vom Frühjahr hatten die Anteilsscheine bereits Mitte September ausgebügelt. Ende März waren die Papiere noch bis auf 5,55 Euro und damit das tiefste Niveau seit 2013 abgesackt.

Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild dank der jüngsten Kursgewinne aufgehellt. Mittlerweile notiert der Kurs nicht nur über der 50-, sondern auch über der 21-Tage-Durchschnittslinie. Diese Kurven beschreiben den mittel- beziehungsweise kurzfristigen Trend. Gut unterstützt werden die Anteilsscheine aus langfristiger Sicht auch durch die 200-Tage-Linie, die aktuell bei knapp 10 Euro verläuft.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: TimSiegert-batcam / Shutterstock.com

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