NordLB beim Umbau im Plan - schreibt aber weiter rote Zahlen

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Berlin (Reuters) - Anders als die anderen großen Landesbanken kommt die NordLB wegen ihres Umbaus nicht aus den roten Zahlen heraus.

Der Vorsteuerverlust lag im ersten Halbjahr auch wegen IT-Investitionen bei 59 (Vorjahr: minus 64) Millionen Euro, wie die Hannoveraner Landesbank am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich belief sich das Ergebnis auf minus 45 (VJ: minus 51) Millionen Euro. Der Umbau der Bank laufe nach Plan, werde aber wegen anstehender Investitionen auch in der zweiten Jahreshälfte das Ergebnis belasten, sagte der scheidende Konzernchef Thomas Bürkle. "Unter Ausblendung dieser Investitionen und möglicher Risikoaufwendungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gehen wir von einem positiven Ergebnis für das Gesamtjahr 2021 aus." Ein NordLB-Sprecher ergänzte, derzeit gebe es aber keine konkrete Prognose für das Ergebnis vor oder nach Steuern.

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die BayernLB und die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hatten im ersten Halbjahr ihre Gewinne zum Teil massiv erhöht. Die Norddeutsche Landesbank (NordLB) hingegen befindet sich auf Schrumpfungskurs. Sie musste Ende 2019 wegen fauler Schiffskredite von ihren Eignern mit insgesamt 3,6 Milliarden Euro gerettet werden. Die Landesbank soll nun kleiner und regionaler werden und sagt dem Schiffsgeschäft adé. Die Bilanzsumme soll von knapp 117 Milliarden Euro bis 2024 auf rund 110 Milliarden Euro schrumpfen und die Zahl der Beschäftigten auf rund 2800 etwa halbiert werden. Derzeit sind es noch gut 4000. Das Eindampfen der Bilanz belastet das Zinsergebnis. So sank der Zinsüberschuss binnen Jahresfrist um 21 Prozent auf 427 Millionen Euro, während sich das Provisionsergebnis auf 14 Millionen Euro (VJ: minus 27 Millionen Euro) verbesserte.

Die Bank will bald die Früchte des Umbaus ernten und sich nun stärker auf das Neugeschäft konzentrieren. "Trotz möglicher Corona-Belastungen und anhaltender Investitionen im Rahmen unserer Transformation rechnen wir daher auch mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung im kommenden Jahr", sagte Bürkle. Der niedersächsische Finanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers lobte den konsequenten Umbau auch in der Corona-Krise. Nach der Stärkung beim Eigenkapital - etwa mit einer harten Kernkapitalquote von 15,4 Prozent - müsse aber "nun auch die Ertragslage nachhaltig verbessert" werden.

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