Palladium: Teurer als Gold – Neues Allzeithoch über 2000 Dollar – Das sind die Gründe

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Höhenflug von Palladium scheint kein Ende zu nehmen. Das Edelmetall, das mittlerweile deutlich mehr kostet als Gold, stieg am Dienstag erstmals über die Marke von 2000 US-Dollar. Im Hoch wurde ein Preis je Feinunze (etwa 31 Gramm) von 2000,35 Dollar erreicht. Damit ist der Palladiumpreis im laufenden Jahr um 57 Prozent gestiegen.

Die möglichen Gründe

Analysten nennen sowohl wirtschaftliche als auch spekulative Gründe für den rasanten Preisanstieg. Zu ersteren gehören Angebotsengpässe, unter anderem aufgrund von Produktionsausfällen in Südafrika. Dort macht vor allem die Stromproduktion Probleme, weshalb immer wieder große Minen still stehen und es zu Förderausfällen kommt. 40 Prozent der globalen Produktion kommen aus Südafrika.

Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Palladium in der Autoindustrie hoch bleibt, wie Analysten von der Dekabank ausführen. Das Edelmetall wird unter anderem für die Produktion von Benzinkatalysatoren verwendet. Die Autoindustrie repräsentiert 85 Prozent der Nachfrage nach dem Metall.

Einige Marktkenner nennen daher auch die Teileinigung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit als Grund für den jüngsten Preisschub, weil dies der Automobilnachfrage zugute kommen könnte.

Nachhaltig oder überkauft?

Allerdings verweisen Marktbeobachter auch auf spekulative Übertreibungen. „Der Preisanstieg scheint übertrieben, ein Ende ist aber nicht abzusehen“, heißt es etwa von den Volkswirten der Dekabank. Ähnlich urteilen die Rohstoffexperten von der Commerzbank. Zu beachten ist, dass der Markt für Palladium verhältnismäßig klein ist, heißt es kommt aufgrund geringerer Handelsvolumen eher zu Schwankungen. Sollte der Kurs überkauft sein, könnte sich eine Korrektur ebenfalls stärker auswirken. Noch hält das Momentum allerdings an, alle wichtigen Trendlinien sind intakt.

Gold konnte in diesem Jahr ebenfalls eine starke Rallye hinlegen, auf Jahressicht liegt das Plus hier aber nur noch bei knapp 20 Prozent. Langfristig notiert Gold aber immer noch über dem Ausbruch aus dem langjährigen Seitwärtskorridor, in dem der Preis nach dem letzten Allzeithoch gefangen war. Die Rallye kann durch die politischen und wirtschaftlichen Unruhen durch Brexit, Handelsstreit, Konjunkturschwäche und so weiter erklärt werden. Viele Experten sehen auch im kommenden Jahr einiges an Potenzial für Gold, oft wurde als Ziel ebenfalls die 2000 Dollar Marke genannt.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: AlexLMX / Shutterstock.com

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