QuantumScape-Aktie: So kauft man Volkswagens Batteriepartner noch vor dem offiziellen Börsengang

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Elektroauto mit Batterie

Mit der QuantumScape-Aktie haben Anleger, die sich bei Lithiumbatterien der nächsten Generation positionieren möchten, eine hervorragende Option. Das Unternehmen genießt die Rückendeckung von Volkswagen. Die Wolfsburger werden im Aufsichtsrat sitzen und hoffen, ab 2024 gemeinsam mit QuantumScape die Massenfertigung starten zu können.

Obwohl QuantumScape noch nicht an der Börse gelistet wird, gibt es bereits eine Möglichkeit, sich an dem aussichtsreichen Spezialisten zu beteiligen. Die folgenden Hintergrundinformationen sollten dabei helfen, eine Entscheidung für oder gegen ein Investment abzuwägen.

Die Entstehung der QuantumScape-Aktie

Phase 1: Blankoscheck-Gesellschaft

Justin Mirro, Eigentümer der Private-Equity-Firma Kensington Capital Partners, hat im April die Kensington Capital Acquisition Corp. gegründet und mit einem Grundkapital von 25.000 US-Dollar ausgestattet. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Blankoscheck-Gesellschaft, deren Unternehmenszweck darin besteht, weitere Investoren zu gewinnen, ein Börsenlisting herbeizuführen und dann ein Übernahmeobjekt zu finden. Im Erfolgsfall würde das übernommene operative Unternehmen die Hauptrolle innehaben, sodass unverzüglich eine Umbenennung stattfindet.

Dem Management um Alleineigentümer Justin Mirro gelang es, nach dem am 25. Juni veröffentlichten Börsenprospekt, rund 200 Mio. US-Dollar von Investoren einzuwerben. Im Anschluss an die erfolgreiche Transaktion blieb Mirro noch immer ein Anteil von 20 %. Er bezahlte 0,005 US-Dollar pro Aktie, die neuen Investoren 10 US-Dollar.

Seine Firma Kensington Capital Partners erwirbt allerdings Bezugsrechte (Warrants) im Umfang von knapp 6 Mio. US-Dollar, über die er sich im Falle eines erfolgreichen Deals günstig weitere Anteile an dem Unternehmen sichern kann. Zunächst wird dieses Geld dazu genutzt, die laufenden Kosten zu decken. Darunter sind die Rechnungen der beteiligten Investmentbanken — UBS, Stifel und Baird — und Ausgaben für die Transaktion und das Management.

Phase 2: Der Deal

Seit dem ersten Handelstag am 14. August befinden sich 200 Mio. US-Dollar in einem geschützten Trust. Ab da galt es, möglichst schnell einen lukrativen Deal einzufädeln. Kensington Capital Acquisition Corp. wurde von Anfang an dafür konzipiert, ein Unternehmen aus dem Automotive-Umfeld zu finden. Mirro selbst hat eine Karriere in der Autobranche hinter sich und das Direktorium besetzte er mit zum Teil sehr hochrangigen Persönlichkeiten wie Thomas LaSorda, dem früheren Chrysler-Chef, und Anders Pettersson, Ex-CEO der Thule Group.

Der Erfolg ließ auch nicht lange auf sich warten. Schon am 2. September meldete das Management die frohe Kunde, dass mit QuantumScape ein passendes Ziel gefunden wurde. Die Begeisterung war groß: Zuvor pendelte die Aktie um den Ausgabepreis von 10 US-Dollar. An den beiden folgenden Handelstagen machte sie einen Sprung auf in der Spitze 25 US-Dollar. Aktuell (14.09.) wird sie bei 19 US-Dollar gehandelt, was einer Marktkapitalisierung von rund einer halben Milliarde US-Dollar entspricht.

Was Investoren jetzt zur QuantumScape-Aktie wissen müssen

Die halbe Milliarde bezieht sich allerdings nicht auf das zukünftige fusionierte Unternehmen, an dem den Aktionären der Kensington Capital Acquisition Corp. nur der kleinere Teil zustehen wird. Die Aktionäre von QuantumScape wollen schließlich ebenfalls ihren gerechten Anteil. Laut Reuters ergibt sich aus den Fusionsbedingungen, dass QuantumScape mit einer Bewertung von 3,3 Mrd. US-Dollar in den Deal eingeht.

Um mehr Gewicht zu bekommen, haben die Kensington-Investoren über eine Privatplatzierung weitere 500 Mio. US-Dollar zu einem Stückpreis von 10 US-Dollar bereitgestellt. Auch das wird zu einer Verwässerung der aktuell deutlich höher bewerteten Aktie führen.

Drei Gewinner stehen hier fest: der Initiator Justin Mirro, die ganzen Investmentbanker, Juristen und Berater sowie die Mitarbeiter von QuantumScape. Volkswagen wiederum gelingt im Umfeld des Battery Days von Tesla ein kleiner Coup.

Ob man jedoch als Kleinanleger noch im Vorfeld der Transaktion ein gutes Geschäft machen kann, ist hingegen alles andere als sicher. QuantumScape wird sich sicherlich nicht zu billig verkaufen. Die Eigentümer haben den Ausgabekurs von 10 US-Dollar als Bewertungsgrundlage herangezogen und nicht den aktuell gehandelten Aktienpreis.

Außerdem laufen im Moment viele solcher Deals, sodass die Mega-Aufmerksamkeit, wie sie noch die Nikola Corp. genossen hatte, hier nicht gesichert ist. Von daher besteht wahrscheinlich keine Eile, zumal es deutlich billigere Batterieaktien gibt, wo bereits jetzt hohe Umsätze generiert werden.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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