Schweizer Dividenden-Perle mit guten Zahlen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Zurich Insurance hat heute ihre Zahlen für das 1. Halbjahr veröffentlicht und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Von Januar bis Juni hat die größte Versicherungsgruppe der Eidgenossen mehr verdient und ist im Vergleich zum Vorjahr etwa in der Schaden- und Unfallversicherungssparte profitabler geworden. Der Reingewinn kletterte in den ersten 6 Monaten um 19 Prozent auf 1,79 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis, das bei der Zurich als Business Operating Profit (BOP) angegeben wird, stieg um 12 Prozent auf 2,42 Milliarden Dollar

Der Gewinnsprung ist allerdings mit einer kleinen Einschränkung zu genießen. Im vergangenen Jahr wurde der Erlös von einem Sondereffekt im britischen Geschäft belastet. Die britische Regierung hatte damals den Diskontsatz zur Berechnung gewisser Schadensforderungen angepasst. Dies hatte den Gewinn der Schweizer im ersten Halbjahr des Vorjahres mit rund 290 Millionen Dollar belastet.

Mit den Zahlen hat die Zurich Insurance die Schätzungen der Analysten leicht überboten. Diese hatten im Durchschnitt mit einem Reingewinn von 1,75 Milliarden Dollar und mit einem BOP von 2,25 Milliarden Dollar gerechnet. Zudem konnte der Schweizer Versicherer in der Hauptsparte, der Schaden- und Unfallversicherung (P&C), den für die Branche wichtigen Schaden-Kostensatz mit 97,5% ebenfalls über den Erwartungen der Experten halten.

Konzernchef Mario Greco zeigte sich bei der Präsentation der Zahlen nicht nur zufrieden mit dem Geleisteten, sondern blickt auch zuversichtlich in die Zukunft: „Zur Halbzeit der dreijährigen Strategieperiode sind wir auf gutem Weg, alle genannten Ziele bis Ende 2019 zu erreichen.“

Bis zu diesem Zeitpunkt soll die Eigenkapitalrendite auf Basis des Betriebsgewinns über der Marke von 12 Prozent gehalten werden, was die Schweizer in den ersten 6 Monaten des laufenden Geschäftsjahrs mit 12,3 Prozent mühelos erreicht haben. Zudem plant Zurich bis Ende nächsten Jahres gegenüber der Kostenbasis von 2015 Kostensenkungen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar an. 900 Millionen Dollar wurde davon bereits umgesetzt.

Analysten finden die Zahlen gut

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktien der Zurich Insurance Group nach Zahlen mit einem Kursziel von 390 Franken auf der „Conviction Buy List“ belassen. Der Versicherer habe im ersten Halbjahr solide Ergebnisse erzielt, schrieb Analyst Johnny Vo in einer ersten Reaktion am Donnerstag.

Die US-Bank J.P. Morgan hat die Einstufung für Zurich Insurance Group nach Zahlen auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 367 Franken belassen. Der Versicherer habe die Markterwartungen im ersten Halbjahr klar geschlagen, dabei aber vor allem von Sondereffekten profitiert, schrieb Analyst Michael Huttner in einer ersten Reaktion am Donnerstag. Operativ falle die positive Abweichung gering aus.

Aktie bescheiden unterwegs

Im laufenden Jahr hat die Performance des Wertpapiers die Anleger noch nicht vom Hocker gerissen. Seit Jahresanfang steht unterm Strich ein leichtes Plus von 1,85 Prozent. Nicht gerade der Stoff, aus dem Anlegerträume gestrickt sind.

Die Kursziele der US-Banken und die Tatsache, dass die Zurich Insurance zu den zuverlässigsten Dividendenzahlern auf den Schweizer Kurszetteln gehört, machen die Sache aber wieder interessanter. Mit einer geschätzten Dividendenrendite von etwas mehr als 6 Prozent für 2018, gehört der Schweizer Versicherer zu den Top-Auszahlern im SMI.

Von Markus Weingran

Foto: Hafiz Soyuz / shutterstock.com

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